Bad Wildbad
Bad Wildbad -  09.04.2021
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Unfreiwillige Osterruhe auf dem Sommerberg in Bad Wildbad

Bitte kommen Sie nicht – so lautete die Botschaft, die vergangene Woche aus Bad Wildbad gesendet wurde. Um über Ostern einen Ansturm auf den Sommerberg zu verhindern, hatte die Verwaltung den Betrieb der Sommerbergbahn kurzerhand eingestellt. Steigende Corona-Infektionszahlen sowie das vermehrte Auftreten der Britischen Mutation in der Stadt waren die Begründung. So weit, so klar. Was jedoch einige Gastronomen nicht verstehen: Sie haben von der Schließung zum Teil erst durch die „Pforzheimer Zeitung“ erfahren.

Eine Kolumne von PZ-Redakteurin Carolin Weiss

„Wir versuchen seit Monaten, das Beste aus der Situation zu machen, und müssen manche Dinge wie Personaleinsatz und Wareneinkauf im Vorfeld planen“, sagt einer der Betroffenen, Tilman Blezinger, Inhaber des Sommerberg-Hotels. Seit dem Lockdown im November verkauft sein Team am Wochenende in einer Hütte Essen und Getränke an die Ausflügler. „Unsere Existenz ist durch Corona grundlegend in Gefahr, da hätten wir uns schon gewünscht, dass solche Maßnahmen mit uns abgestimmt werden“, sagt er. Sein Umsatz über Ostern? „Unterirdisch.“ Auch Wolfgang Richter vom Dehoga-Stadtverband weiß, dass einige Gastronomen sauer über die kurzfristige Maßnahme und die Kommunikation darüber waren. Laut Stefanie Dickgiesser, Geschäftsführerin der Touristik Bad Wildbad, ist die Entscheidung sehr kurzfristig gefallen. Zudem sei der Sommerberg ja nicht komplett geschlossen worden. Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack, der auch im SWR dazu aufrief, nicht nach Bad Wildbad zu kommen, unterstreicht: „Wir wollten einfach das Nadelöhr Bergbahn verhindern.“ Und nun? Die Eier sind gesucht, der Osterhase ruht sich aus und die Bergbahn ist aus der Garage gerollt und bringt wieder Ausflügler auf Wildbads Hausberg. Die unfreiwillige Osterruhe, die sich hier eingeschlichen hatte, ist wohl Geschichte.

Autor: caw