Verdächtige im Drogenfall weiter in Haft - Staatsanwaltschaft will Ende Juni Klage einreichen
Bad Wildbad-Calmbach. Der spektakuläre Fund von fast 90 Kilo Marihuana und Cannabis im Wert von knapp einer halben Million Euro, unter anderem in einem Calmbacher Geschäftshaus, Mitte April, hat weitreichende Konsequenzen. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Tübingen, Nicolaus Wegele, auf Anfrage der „Pforzheimer Zeitung“ berichtet, sitzen die beiden Hauptverdächtigen, ein 48-jähriger Geschäftsmann aus Calmbach und ein 66-Jähriger aus dem Ortenaukreis, weiterhin in Untersuchungshaft.“
„Wir rechnen mit einer Anklageerhebung bis Ende Juni“, so Wegele. Noch würden Vernehmungen und Auswertungen laufen. Die beiden Männer müssen sich voraussichtlich wegen Handelstreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verantworten. „Es ist die größte sichergestellte Menge Marihuana in der Region in den letzten Jahren“, so Wegele.
Der Fall hatte im April landesweit Schlagzeilen gemacht und für Aufsehen in der Bevölkerung gesorgt. Zeitgleich schlugen in Bad Wildbad, im Ortenaukreis und im Landkreis Böblingen über 100 Polizeibeamte an mehreren Örtlichkeiten zu, darunter auch in einem Geschäftshaus in Calmbach. 6,5 Kilo Marihuana, zwei Cannabisaufzuchtanlagen sowie eine scharfe Schusswaffe und Munition wurden bei dem Calmbacher gefunden.
Bei weiteren fünf Beschuldigten, die teilweise ebenfalls aus dem Oberen Enztal stammen, wurden eine Marihuana-Aufzuchtanlage, mehrere Hundert Ecstasy-Tabletten sowie geringe Mengen Cannabis sichergestellt. Haftbefehle gegen einen 38-jährigen Bad Wildbader und einen 34-Jährigen aus dem Landkreis Böblingen wurden gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Bei dem 66-Jährigen aus dem Ortenaukreis, der ebenso wie der 48-jährige Calmbacher im Gefängnis auf seinen Prozess wartet, wurden 60 Kilo Marihuana und rund 45 000 Euro Bargeld sichergestellt. Vorausgegangen war den Festnahmen ein seit Monaten von der Kripo Karlsruhe geführtes Ermittlungsverfahren. Zum Verhängnis wurde dem 48-jährigen Calmbacher schließlich ein Rauschgiftgeschäft über 20 Kilo Marihuana, das er am 15. April in Bad Wildbad tätigen wollte. Noch am selben Tag handelte die Polizei mit der großen Aktion in Bad Wildbad, dem Ortenaukreis und dem Landkreis Böblingen.
