Bad Wildbad
Bad Wildbad -  02.12.2018
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Verein „Menschen miteinander“ zieht nach Festi-Wall-Abschluss in Bad Wildbad positive Bilanz

Bad Wildbad. Der Abschluss begann mit einem Trommelwirbel – und den hatte er wohl auch verdient. Im Jugendhaus von Bad Wildbad blickte man am Freitagabend zurück auf elf Wochen Festi-Wall des Vereins „Menschen miteinander/Interkultureller Garten Oberes Enztal“ und zog eine Bilanz, die sich sehen lassen konnte.

„Wunderbar, wir haben es hingekriegt – ein breites Angebot für breite Gruppen. Wir haben Vielfalt sicht-, hör-, schmeck- und tanzbar gemacht,“ sagte Hubertus Welt, Vorsitzender des Vereins und Initiator des „Netzwerks Wertevielfalt im Nordschwarzwald“ und verwies auf rund 60 Veranstaltungen mit knapp 1000 Beteiligten in Pforzheim, Freudenstadt, Dornstetten, Bad Wildbad, Simmersfeld und Horb. 13 Initiativen hatten dazu an einem Strang gezogen. Der Abschluss zeigte aber auch einen neuen Anfang auf: „Das ist nicht das Ende des Projekts“, berichtete Welt, „wir können nächstes Jahr noch einiges machen. Es ist noch Geld da“.

Es waren in erster Linie Aktive des Vereins, die im Jugendhaus zusammengekommen waren, aber auch einige Migranten Familien hatten sich eingefunden und schließlich jene Trommelgruppe von Bakary Kone von der Elfenbeinküste, die seit zwei Jahren gemeinsam traditionelle Rhythmen aus Westafrika nachspürt. „Pure Lebensfreude“ sei das, sagten sie. Und es habe von Anfang an Spaß gemacht, auch wenn man manchmal meine, „zu viele oder zu wenig Hände zu haben“. Viele Hände waren auch vonnöten, um das internationale Buffett bereit zu stellen, das den Abschluss- und Bilanzabend ebenso zu einem kulinarischen Erlebnis werden ließ.

Bunter Mix an Aktionen

Viele Hände waren überhaupt das Stichwort, denn Arbeit gab es genug bei der Realisierung der Veranstaltungen. „Es hat viel Arbeit gemacht“, bestätigte der Vorsitzende, der sich glücklich über den Verlauf der einzelnen Aktionen, einer bunten Mischung aus unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten, zeigte. Er legt Wert darauf, den Verein „Menschen miteinander“ nicht auf den Flüchtlings- und Asylbereich zu begrenzen. „Es geht insgesamt um die Vielfalt des Zusammenlebens – das schließt zum Beispiel homosexuelle Menschen genauso ein wie sozial Schwache. Und dabei geht es weiter auch um Antisemitismus.“

Sein ganz persönliches Resümee: „Man muss auf die Menschen zugehen und die Kontakte suchen.“ Kirsi Welt nennt den Weg des Vereins einen „konstruktiven Diskurs zu europäischen Werten – die Chance zur Vielfalt sei deutlich geworden. Jetzt gehe es darum, „eine multikulturelle deutsche Gesellschaft zu fördern“. Auch sie verspricht: „Dies ist nicht das Ende des Projekts.“

Hans-Henning Saß, als Vorsitzender des Trägerverein Jugendhaus „Hausherr“ nicht nur dieses Abends, mahnt noch einmal, aufeinander zu zugehen und sich die Hände zu reichen. Dann merke man sehr schnell, dass Nationalität keine Rolle spielt: „Es kommt auf andere Dinge an.“

Höhepunkte aufgezeigt

Auch von den Gruppen der beteiligten Kommunen wurde eine kurze Bilanz der Veranstaltungen gezogen und die Höhepunkte der Veranstaltungen aufgezeigt. Der lange Tisch der Kulturen beispielsweise in Pforzheim und Freudenstadt sowie der syrische Kochkurs in Horb.

Für Bad Wildbads „Langen Tisch“ ergriff ein junger Syrer das Wort. Er habe es als enttäuschend empfunden, dass nicht sehr viele Deutsche dazu gekommen seien. Aber trotzdem „war es ein ganz tolles Fest.“

Autor: Gabriele Meyer