Bad Wildbad
Bad Wildbad -  24.05.2020
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Vereinsjubiläum ist noch unsicher: Schwarzwaldverein Bad Wildbad vor Planänderung

Bad Wildbad. „Eigentlich wollten wir am 10. Oktober das 100-jährige Jubiläum des Schwarzwaldvereins Bad Wildbad (SWV) feiern, aber das ist wegen der Corona-Pandemie wahrscheinlich nicht möglich“, so SWV-Naturschutzwart Heinz Schafranek bedauernd. Der 77-Jährige hatte neben seinen Wanderführungen in den vergangenen Monaten viel archivarische Arbeit zu leisten. Schließlich will man zum Jubiläum – unabhängig davon, wann die Feier stattfinden soll – eine Festschrift herausbringen, um die Geschichte des Schwarzwaldvereins vorstellen zu können und an besondere Ereignisse zu erinnern.

Der größere Teil der Vorbereitungen für das Jubiläum liegt allerdings in den Händen der seit 2017 amtierenden SWV-Vorsitzenden Jutta Günthner, die gleichzeitig die Ämter der Kassenwartin und der Schriftführerin versieht. Da gilt es vor allem, das Programm festzulegen, das im Bad Wildbader Kursaal stattfinden soll. Wen man außer den Mitgliedern und den Freunden des Vereins einladen will, wurde bereits festgelegt – allerdings ist durch die wahrscheinliche Terminänderung die Teilnahme der Festgäste in Frage gestellt.

Schafranek, der mit seiner Familie 2005 nach Bad Wildbad kam, war zuvor Lehrer in Eichsfeld in Thüringen. Nach seiner Übersiedlung in den Schwarzwald trat er 2006 in den Schwarzwaldverein ein, wo er sich seither als Naturschutzwart und Naturschutz-Dienstleister der Stadt einbringt.

Der Schwarzwaldverein Wildbad wurde 1920 im damaligen Gasthaus zum „Kühlen Brunnen“ gegründet, die Wildbader Wanderfreunde waren zuvor Mitglieder im Schwarzwaldverein Neuenbürg. Der erste Vorsitzende war von 1920 bis 1931 Georg Steurer, der sich intensiv für das Wandern und den Skilauf einsetzte. Über Steurers Vorstandszeit, so Schafranek bedauernd, wisse man allerdings nicht viel. Das erste vorhandene Protokollbuch beginne erst mit dem Jahr 1930. Während des Zweiten Weltkriegs und danach war das vergnügliche Wandern kaum gefragt – man hatte andere Sorgen. Deshalb erfolgte die Wiedergründung des Vereins im „Schwarzwaldhof“ erst im Jahr 1955, als Oberlehrer Heinrich Munz die Leitung übernahm. Ihm folgten viele Vorsitzende, die dem Verein ein neues Gesicht gaben.

Ordnerweise Geschichte

Der langjährige, inzwischen verstorbene SWV-Vorsitzende Hans Kübler hatte die Vereinsunterlagen von früher aufgehoben. So kann Schafranek recht gut die Nachkriegsgeschichte nachlesen. Allerdings seien es viele Protokolle über Sitzungen und Wanderungen, die in fünf dicken Büchern und zwei großen Ordnern verewigt sind. Highlight war etwa das Waldfest bei der Grünhütte, das heute bei der früheren Rodelhütte am Beginn des Königin-Emma-Wegs stattfindet. Die Hütte war früher der Startplatz für Rodelrennen, die bis zur Panoramastraße führten. Sie wurde vom Schwarzwaldverein Wildbad unter Beibehaltung der äußeren Form von der Stadt übernommen, im gemeinsamen Arbeitseinsatz der Mitglieder ausgebaut und ist heute sozusagen das Vereinsheim.

Nun bleibt nur abzuwarten, wann der endgültige Termin für das 100-jährige Bestehen des Schwarzwaldvereins Bad Wildbad festgelegt werden kann.

Autor: Götz Bechtle