Bad Wildbad
Bad Wildbad -  12.09.2019
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Was uns die Baugeschichte lehrt: Calwer Kreisarchiv und Kreisgeschichtsverein auf Rundfahrt

Bad Wildbad/Neuenbürg. Eines von vier Besichtigungsobjekten, das sich bei einer Busrundfahrt mit 40 interessierten Teilnehmern das Kreisarchiv und der Kreisgeschichtsverein (KGV) Calw am Tag des offenen Denkmals vorgenommen hatten, war die Neue Trinkhalle in Bad Wildbad.

Diese gibt es seit 1934. Sie sollte die 1958 abgebrochene, laut Kreisarchivar Martin Frieß „einfachere, aber fürs 19. Jahrhundert repräsentative“  Vorgängerin ersetzen. Sie stand dort, wo sich heute die S-Bahn-Endhaltestelle am Kurpark befindet. In der engeren Umgebung standen und stehen Kurtheater (von 1864), Englische Kirche (1865) und die katholische Bonifatiuskirche (1876). Vor dem Trinkhallenbau gab es ein sogenanntes Lusthaus, das sich mit Rindenschindeln verkleidet auch Borkenhalle nannte.

Innen seien sie ähnlich, aber außen verschieden, die katholischen Kirchen in Schömberg von 1930 und Neuenbürg von 1928, erläuterte Clemens Knobelspies vom Bauamt der Stadt Neuenbürg in der ins Auge fallenden Heilig-Kreuz-Kirche der Enzkreisgemeinde, die bis 1974 zum Kreis Calw gehörte. Der Bonatz-Schüler und später renommierte Architekt Hans Herkommer (1887-1956) ist Baumeister beider und weiterer rund 40 Gotteshäuser. Längsbinder ohne Stützen bilden das Tragwerk des Sakralgebäudes im Enztal, das den Übergang vom Expressionismus zum später vom Bauhausstil komplettierten „neuen Bauen“ wiederspiegle. Pastoralreferentin Monika Koller erläuterte die Ausstattung bis hin zu den bunten Glasfenstern und dem fünf auf zwei Meter messenden, bewusst unvollendeten bunten Altarkreuz. Sie wusste auch von Kriegsschäden, die ein Granateinschlag der deutschen Infanterie vor Kriegsende „im Widerstandsnest Neuenbürg“ an Gebäude und Fenstern verursachte.

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Autor: Hans Schabert