Bad Wildbad
Bad Wildbad -  06.02.2023
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Wasserpreis in Bad Wildbad im Vergleich hoch: „Zum Duschen gehe ich in die Vital Therme“

Bad Wildbad. Das Projekt „Klima:Wasser“ hat sich zum Wasserverbrauch und zum Preisgefühl in Bad Wildbad umgehört. 16 und 300 Liter? Wie hoch ist der Tagesverbrauch an Wasser pro Einwohner? Die Schätzungen der Bürger von Bad Wildbad liegen bei einer nicht repräsentativen Straßenumfrage vom Projekt „Klima:Wasser“ recht weit auseinander.

Illustration - Duschen
Unter der Dusche verbraucht man mehr Wasser als gedacht. Symbolbild: Annette Riedl, picture alliance, dpa Foto: picture alliance/dpa

Peter Buhl, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Wildbad, hat den Überblick. „In der gesamtheitlichen Draufsicht verbrauchen alle Einwohner in Bad Wildbad 50 Kubikmeter pro Person. Allerdings sind in dem Wert dann aber auch die Industrie, die Kliniken und die Gastronomie enthalten. Bereinigt sind es dann knapp unter den üblichen 30 Kubikmetern pro Person. Damit liegen wir im bundesweiten Durchschnitt.“ Da es sich bei diesen Angaben um Jahreswerte handelt, kommt man umgerechnet auf einen Tagesverbrauch von knapp über 80 Litern pro Tag und Person.

Sind Schwaben und besonders Wildbader besonders sparsam im Umgang mit dem „blauen Gold“? Das Umweltbundesamt informiert auf seiner Homepage: „Im Schnitt nutzt jede Person in Deutschland täglich knapp 130 Liter Trinkwasser im Haushalt.“ Ein Passant brachte seine Sparsamkeit auf den Nenner: „Zum Duschen gehe ich in die Vital Therme. Da verbrauche ich daheim weniger Wasser.“ Tatsächlich schlägt der Faktor Körperhygiene mit 36 Prozent beim privaten Wasserverbrauch (einschließlich Kleingewerbe) besonders zu Buche, 27 Prozent entfallen auf Toilettenspülung, Wäschewaschen zwölf Prozent, Geschirrspülen sechs Prozent. Der Anteil für Raumreinigung, Autopflege und Garten ist mit sechs Prozent noch höher als die vier Prozent für den Verwendungszweck Essen und Trinken.

Oder anders ausgedrückt: 1000 Liter Trinkwasser reichen etwa für 22 Mal Wäschewaschen oder 200 Mal Spaghettikochen. Tobias Maigré, Miteigentümer von Lehmann & Maigré Haustechnik in Enzklösterle, spricht von ungeahnten Einsparmöglichkeiten. „Zwölf Liter Wasser verbraucht jeder beim Duschen pro Minute, mit einem Sparduschkopf kann der Verbrauch auf sechs Liter verringert werden. Ein solcher Duschkopf ist bereits ab 30 Euro zu haben.“ Aber für seine Kundinnen und Kunden haben Sparduschköpfe oder der Einbau von Regen- oder Grauwassernutzungsanlagen bisher keine hohe Priorität. „Wasser ist für diesen Zweck zu billig“, so seine Einschätzung. Bei Heizungsanlagen sei der Kostendruck einfach höher.

Aber wie teuer ist Wasser aus der Wasserleitung eigentlich? In der Straßenumfrage liegt die Spanne wieder weit auseinander. Sehr spontan antwortete ein Passant „30 Cent pro Liter“. Stadträtin Ursula Jahn-Zöhrens schätzt den Literpreis auf drei Cent. Peter Buhl, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Wildbad, kann eine genauere Auskunft geben: „Wenn man zum Beispiel einen üblichen Zähler zugrunde legt, kostet bei uns der Liter Wasser 0,8 Cent.“

Das Projekt „Klima:Wasser“, getragen vom Verein „Menschen Miteinander/Interkultureller Garten Oberes Enztal“ und gefördert von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg und der Sparkasse Pforzheim Calw , geht den Fragen des Klimawandels unter besonderer Berücksichtigung des Wassers nach.

Autor: pm