Zahn der Zeit nagt an Figur
Ein freundliches „Grüßgott in Meistern“ empfängt den Wanderer und den Autofahrer, der vom Aichelberger Sträßle in den Bad Wildbader Stadtteil Meistern abbiegt, einen der drei Bergorte
. Gleich bei der Ortseinfahrt steht nicht nur eine nette Hausfassade in Form einer Holzbeige, sondern hier findet man auch Infotafeln mit der Geschichte von Meistern, Wandervorschlägen und einer Übersichtskarte.
Auffallend jedoch ist die rund zwei Meter hohe Holzfigur eines „Waldschrats“, die dort im Jahr 2010 geschaffen wurde. Willi Kübler von der Dorfgemeinschaft erinnert sich noch gut daran, wie es dazu kam: Beim Backhausfest 2008 überzog ein schweres Gewitter diese Veranstaltung, wobei der Blitz in einen mächtigen Baum am Dorfeingang einschlug. Aus dem Stamm des Baumes wollte man zur Erinnerung eine Figur gestalten, wobei der Waldschrat eine große Rolle spielte. Kübler kannte aus seiner beruflichen Zeit den jungen Motorsägekünstler Thomas Meyer aus Edelweiler, der solche Figuren gestaltete. Der Zahn der Zeit macht allerdings auch nicht vor Waldschrats Halt. Obwohl die Holzfigur auf einer Sandsteinplatte steht, haben sich zahlreiche Käfer und Insekten den Waldschrat als Wohnplatz erkoren, wodurch das Innere allmählich morsch und durchlöchert wird. Trotz der regelmäßigen „Körperpflege“ mit Schutzfarbe klingt der Waldschrat beim Beklopfen teilweise hohl und Kübler befürchtet, dass das im kommenden Jahr ein Jahrzehnt alte Standbild zusammenbricht.
