Bad Wildbad
Bad Wildbad -  08.10.2018
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Zwischen Wehmut und Vorfreude: Pfarrer Gerhard Schäberle-Koenigs verlässt Aichelberg

Bad Wildbad-Aichelberg. Sie brauchen nur wenige Schritte zu tun, dann stehen sie auf der großen Wiese am Waldrand oder im Pfarrgarten. Doch nur noch ungefähr drei Monate ist der hoch gelegene Bad Wildbader Stadtteil Aichelberg mit seinem idyllischen Pfarrhaus Heimat für Pfarrer Gerhard Schäberle-Koenigs und seine Frau Gabriele Koenigs.

Durch die Neuordnung der Kirchenbezirke verlagert sich die Zuständigkeit für Wildbad von Calw nach Neuenbürg, die Pfarrstelle in Aichelberg – auch zuständig für Rehmühle, Meistern und Hünerberg – wurde zum 31. Dezember gestrichen.

Mitte Januar endgültig weg

Der Umzug wird vorbereitet, und da ist es nicht anders als anderswo: Der Zeitdruck nimmt zu und der Hausstand ab – vieles offenbart sich als jahrelang unnütz mitgeschleppt und wird entsorgt. Mitte Januar, so schätzen die beiden, werden sie Aichelberg und dem Pfarrhaus endgültig Ade gesagt und ihr neues Heim in Zavelstein bezogen haben.

Eines aber will Schäberle-Koenigs auf jeden Fall noch einmal mitgestalten und erleben: die traditionelle Waldweihnacht. Silvester verabschiedet er sich dann mit einem Gottesdienst zusammen mit dem Calwer Dekan Erich Hartmann von seinen Pfarrkindern. Und gleich am nächsten Tag, an Neujahr, stellen sich der Wildbader Pfarrer Gottfried Löffler und der Neuenbürger Dekan Joachim Botzenhardt in einem Gottesdienst in Aichelberg vor.

Es ist ein Abschied, der schmerzt. Acht Jahre hat Schäberle-Koenigs die Gemeinde betreut, Gabriele Koenigs zunächst in Wildbad als Krankenhauspfarrerin gearbeitet und dann den Begegnungen mit Leid und Verzweiflung die Helligkeit und Freude am Malen gegenübergesetzt. Da wachsen einem die Menschen ans Herz.

Neues Heim wird saniert

Doch auch Freude ist da – auf das neue Heim in Zavelstein etwa, das gerade grundlegend saniert wurde. Wie bei alten Fachwerkhäusern üblich, waren unliebsame Überraschungen eingeschlossen. Schon im Jahr 2000 hat das Pfarrer-Ehepaar das 50 Quadratmeter große Häuschen gekauft – „eigentlich war es als Ferienhaus gedacht“ – und man griff zu, als man vor zwei Jahren die andere Hälfte des mehr als 100 Jahre alten Häuschens dazu erwerben konnte. „Es ist wirklich sehr schön geworden,“ freut sich Koenigs, Schäberle-Koenigs. Noch sind beide mit den Eigenarbeiten beschäftigt, „Da ist noch einiges zu tun“. Dass kein rechter Winkel im Haus zu finden ist, macht die Sache nicht einfacher. Das Atelier ist schon umgezogen, ein Raum daneben soll als Unterrichtsraum genutzt werden. Noch ein wenig länger warten muss Koenigs auf das, was sie am meisten begeistert. In den drei Meter hohen Kellerräumen soll eine kleine Galerie entstehen. Und ganz oben, unterm Dach, hat Schäberle-Koenigs, der weiterhin im Kirchenbezirk Calw arbeiten wird, sein Büro.

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Autor: Gabriele Meyer