Calwer Kuh nutzt die Gunst der Stunde und flüchtet aus Stall in einen Garten
Calw. Es gibt so Momente im Leben, da muss man blitzschnell eine Entscheidung treffen, um die Chance auf die große Freiheit zu nutzen, auch auf die Gefahr hin, dass der eingeschlagene Weg vielleicht letztlich doch der falsche ist. Und was für Menschen gilt, scheint auch bei Kühen zu passen. So entschied sich am vergangenen Samstag um 17.20 Uhr eine Kuh in Calw dafür, den kurzen Moment einer spaltbreit geöffneten Stalltür für einen vehement verteidigten Ausflug in die Freiheit zu wählen.

Während des Ausmistens ihres Stalls am Talblickweg in Calw hatte der Besitzer das Tor einen Spalt offen stehen lassen. Die Kuh drückte dann das Tor auf und lief in Richtung Altburg davon. Die Versuche des Besitzers und weiterer Personen, das Rind sofort wieder einzufangen, schlugen fehl, da das Tier zunehmend aggressiv reagierte. Die Kuh wollte die neu gewonnene Freiheit wohl nicht so schnell wieder aufgeben.
Bei ihrem Ausflug beschädigte die Kuh sogar ein Glaselement eines Wintergartens. Schließlich blieb sie in einem Garten am Freiherr-von-Palm-Weg stehen. Das war dann auch schon die Endstation, denn dort wurde das durch einen hinzugerufenen Tierarzt mit einem Pfeil aus einem Blasrohr betäubt. Anschließend konnte der Besitzer die Kuh wieder in den Stall zurückbringen.
Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt. Personen wurden bei dem Vorfall nicht verletzt. Wie die Kuh die Freiheit genossen und die Betäubung verdaut hat, ist nicht bekannt.
Ausgebüxte Tiere mit dem Betäubungspfeil fangen
Große Erfahrung mit Betäubungspfeilen hat der Pforzheimer Carsten Schwarz. Dabei muss er nicht nur ausgebüxte Tiere bewegungsunfähig machen, sondern zumeist sind es Tiere, die in den Wildgehegen für Untersuchungen oder Transporte ruhig gestellt werden müssen. Manchmal nützt er das Blasrohr, manchmal muss er auch, weil ihn die Tiere ja schon kennen und dann flüchten, mit dem Auto ans Gehege fahren und aus dem Fahrzeug heraus schießen. Für jedes Tier gibt es verschiedene Mittel und Dosierungen, wobei es natürlich auch auf Alter und Gewicht ankommt.
Im Facebook-Livevideo mit PZ-news-Redakteur Thomas Kurtz erzählt der Wildpark-Förster Carsten Schwarz, worauf es beim Schießen mit dem Betäubungsgewehr ankommt und wie er mit solch einer Situation umgeht.
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