Calw -  08.04.2019
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Gewaltige Herausforderungen für den Kreisfeuerwehrverband Calw – Nachwuchs macht Sorgen

Kreis Calw/Bad Liebenzell. „Wir können auf die Feuerwehrarbeit im Landkreis stolz sein“, lobte Landrat Helmut Riegger bei der Hauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Calw in Bad Liebenzell. Mit 2658 Aktiven in 25 Gemeinden des Landkreises und einer Werksfeuerwehr ist die Wehr breit aufgestellt.

„Unser auf das Ehrenamt basierendes System ist schnell, effektiv, professionell und gilt es deshalb so lange wie möglich am Laufen zu halten“, so Verbandsvorstand Klaus Ziegler. In seinem Jahresrückblick nannte Ziegler zahlreiche Aktivitäten und stellte dabei insbesondere die Schömberger Feuerwehrgespräche mit Präsident Hartmut Ziebs heraus.

Erfreut zeigte sich Ziegler, dass mit einem neuen Fahrzeug in Wildberg das Netz der Hubrettungsfahrzeuge im Kreis enger gestrickt werden konnte. Problematisch sieht Ziegler die nicht mehr zeitgemäße Atemschutz- und Schlauchwerkstatt in Calmbach, was akute Lagerungs- und Transportprobleme bedeutet. Um diese Probleme zu lösen, gibt es bereits seit 2016 Überlegungen für ein zentrales Feuerwehrhaus. „Dies wäre eine gute Basis, das ehrenamtliche Feuerwehrwesen im Kreis weiter nachhaltig zu stärken“, so Ziegler. Zwar erkennt Ziegler einen positiven Personalstand, warnte aber gleichzeitig vor der demografischen Entwicklung. „Altersbedingt werden bis zum Jahr 2035 rund die Hälfte der Aktiven ihre Abteilungen verlassen. Deshalb stehen wir vor gewaltigen Aufgaben“, legte er offen. Um den aktuellen Stand zu erhalten, müssten 55.500 Neuaufnahmen erfolgen.

Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide berichtete von einem Anstieg der Einsätze um 43 Prozent auf 1904 Gesamteinsätze. „Aufgrund der zunehmenden Sturm- und Unwetterereignisse ergeben sich maßgebliche Veränderungen“, blickte Heide in die Zukunft. Ordentliche Zahlen präsentierte Kreisjugendwart Michael Kern mit 595 Mitgliedern in den Jugend- und 88 in den Kinderwehren.

In den Grußworten hob Landrat Helmut Riegger den unermüdlichen Einsatz und die Entschlossenheit hervor. Hinsichtlich eines zentralen Feuerwehrhauses erkennt Riegger Handlungsbedarf, sieht die Pläne aber noch nicht ausgereift, da noch etliche Fragen offen stehen.

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Autor: Stefan Meister