Kreis Calw und Klinikverbund Südwest auf Coronavirus vorbereitet - Tipps für eventuell Betroffene
Calw. In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen, wie zum Beispiel der bestätigten Coronavirus-Infektion im Nachbarkreis Böblingen, war es der Kreisverwaltung Calw und dem Klinikverbund Südwest wichtig, die Bevölkerung im Kreis Calw über den aktuellen Stand beziehungsweise die Maßnahmen in Sachen COVID-19 zu informieren. Die gute Nachricht: Im Kreis Calw gab es bis zu einer Pressekonferenz des Landkreises Calw am vergangenen Freitag keinen Verdachtsfall, nur vor einigen Wochen einen Fall zur Abklärung, der nicht bestätigt wurde.
Die Kreisverwaltung sieht die dynamische Entwicklung von COVID-19 und hat schon seit einiger Zeit Überlegungen zum Vorgehen angestellt. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Baden-Württemberg und auf die erwarteten Reiserückkehrer zum Ende der Faschingsferien insbesondere aus Richtung Italien wurden die Gespräche intensiviert. Daher wurde unter Leitung des Ersten Landesbeamten Dr. Frank Wiehe ein Team zusammengestellt, das in engem Austausch mit dem Klinikverbund Südwest, den Kliniken im Kreis, der Integrierten Leitstelle, dem Deutschen Roten Kreuz und anderen Einsatzkräften sowie der Kreisärzteschaft steht, das gilt natürlich auch übergeordnet mit dem Landesgesundheitsamt und dem Landessozialministerium.
Bei dem Pressegespräch wurde klar, dass man nicht nur die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts bezüglich einer möglichen Pandemie befolgt, sondern speziell im Kreis Calw aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten gut vorbereitet sei, wie überhaupt kaum ein Land so gut vorbereitet sein dürfte wie Deutschland.
Aktuell werden stationär behandlungsdürfte Fälle in den Kliniken Calw aufgenommen. Die Kapazität liegt momentan bei vier Betten, kann kurzfristig auf bis zu 20 Betten ausgeweitet werden. Ambulant zu versorgende Fälle werden über Hausärzte und den kassenärztlichen Not-/Bereitschaftsdienst versorgt. Wenn es möglich ist, kann es eine häusliche Quarantäne geben. Derzeit wird im Kreis Calw an einem abgestuften Konzept gearbeitet.
Da wird es in den kommenden Wochen von besonderer Bedeutung sein, dass das medizinische, pflegerische Personals gesund bleibt. Das geht nur, wenn alle Betroffenen und das Personal hinlänglich sensibilisiert und intensiv geschult ist.
Für die Bevölkerung gilt: Es ist unbedingt wichtig, alle Hygienemaßnahmen zu berücksichtigen. Elisabeth Schäfer, Hygienefachkraft im Klinikverbund Südwest rät, alle Kontakte möglichst reduzieren, öfter und intensiver die Hände zu waschen, in die Armbeuge zu niesen, aufs Händeschütteln zu verzichten und Abstand zu anderen Menschen zu halten.
Der Klinikverbund Südwest hat umfangreiche Maßnahmen getroffen, zum Beispiel wird darauf geachtet, dass potentielle Verdachtsfälle nicht den regulären Eingang nutzen, sondern diese werden über einen separaten Eingang aufgenommen, um die Verbreitungsgefahr zu minimieren. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang: Personen, die sich selbst als potenziellen Verdachtsfall einschätzen, sollten nicht unangekündigt zum Hausarzt oder ins Krankenhaus. Sie müssten immer erst telefonisch Kontakt mit dem Hausarzt oder der kassenärztlichem Bereitschafts-/Notdienst unter Telefon 116117 aufnehmen und gegebenenfalls auf einen Aufenthalt in einem Land mit bestätigten Fällen oder Kontakt mit potenziellem Verdachtsfall hinweisen. Danach werde dann die weitere Versorgung geklärt.