Vier Künstlerinnen zwischen Kontrast und Korrespondenz in der Kultur-Apotheke Calw
Calw. Viele beschäftigen sich mit dem Thema Warten, das Gros der Werke zeigt Menschen – in Form von Skulptur, gemalt oder gestickt. In der Kultur-Apotheke sind noch bis zum 9. Juli am oberen Calwer Marktplatz auf zwei Ebenen Arbeiten von vier Künstlerinnen zu sehen, die inhaltlich in doppelter Hinsicht zueinander passen.
Den Impuls für die Schau hatten die Werke der belgischen Bildhauerin Ann Stratsaert gegeben, so Ralf Recklies von der Kultur-Apotheke. Bei der Überlegung, welche Arbeiten sich gut mit den Skulpturen verbinden lassen, gerieten Sandra Jost, Samantha Augenstein und Anna Eickhoff in den Fokus. „Alle hatten Lust und Zeit, sich an dieser Ausstellung zu beteiligen“, sagt Recklies, der die Schau gemeinsam mit den Künstlerinnen kuratiert hat.
Das Ergebnis: Eine ebenso vielfältige wie spannende Schau, bei der die bildhauerischen Arbeiten Stratsaerts in den Dialog der gemalten und gestickten Arbeit von Augenstein, Jost und Eickhoff treten – wie auch die groß- und kleinformatigen Bilder der drei aus dem Enzkreis und Pforzheim stammenden Künstlerinnen.
Die größtenteils in Ton gefertigten Skulpturen Strataerts korrespondieren dabei in Ausdruck und Farbe auf beeindruckende Weise mit den mal zurückhaltenden Bildern Sandra Josts, die Wartende in einer Schlange zeigen; mit den farbintensiveren Werken Samantha Augensteins, die zumeist Unorte zeigen, sprich: Orte, die nur als Zwischenstationen auf dem Reisen oder beim Warten auf andere Personen dienen; mit den farbenfrohen Stickereien Anna Eickhoffs, die einen spannenden Kontrast zu den bronzierten Tonmodellen Stratsaerts bilden, die diese häufig als Ausgangspunkt lebensgroßer Skulpturen nutzt. Eickhoff zeigt zudem noch beeindruckend detailreich gestickte Insekten, Fische und Vögel, während Sandra Jost einen Teil ihrer Enzyklopädie des Wartens präsentiert und Samantha Augenstein, die mit ihren „unscharfen“ mit unterschiedlichsten Farbflächen gestalteten Bildern einen brillanten Kontrast zu den gegenständlichen Objekten Eickhoffs und Stratsaerts bildet. Die Ausstellung ist bis zum 9. Juli freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Außerdem nach telefonischer Terminvereinbarung unter (0175) 2070375. Am Sonntag, 9. Juli, sind alle Künstlerinnen bei einer Finissage ab 11.30 Uhr vor Ort.