Calw -  27.05.2019
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Zentrum für Psychiatrie in Hirsau geräumt

Calw-Hirsau. Im Zentrum für Psychiatrie in Calw-Hirsau musste wegen eines Gefahrgutunfalls am Samstag das Hauptgebäude geräumt werden, wie die Feuerwehr Calw mitteilt. Es gab zwei leicht verletze Patienten. Gegen 18 Uhr alarmierte die integrierte Leitstelle in Calw die Werkfeuerwehr des Zentrums für Psychiatrie (ZfP), die Feuerwehren Calw, Wildberg und Nagold sowie den Rettungsdienst.

Zu Beginn wurde eine Station im zweiten Obergeschoss geräumt. Auf dieser Station klagten Personen über Übelkeit und Kopfschmerzen. Ein Messtrupp der Feuerwehr Wildberg hat vor einer Mitarbeitertoilette Messwerte gemessen, konnten aber den Stoff anfangs nicht bestimmen. In dieser Toilette wurde eine Flüssigkeit in einem Urinal vorgefunden, was die Reaktion ausgelöst hat. In der Folge erhielt die Einsatzleitung eine weitere Meldung, dass im ersten Stock Gasgeruch wahrgenommen wurde. Darauf wurde entschieden, dass das gesamte Hauptgebäude aus Sicherheitsgründen geräumt wird und die 225 Patienten in einen sicheren Bereich der Klinik gebracht werden müssen. Kurze Zeit später wurden systematisch die Patienten registriert und Station für Station sicher hinaus geführt.

Parallel wurde eine Fachberaterin Chemie von der Feuerwehr Nagold alarmiert, die die Feuerwehr Wildberg mit der Bestimmung des Stoffes unterstützten sollte. Aufgrund der Tatsache, dass das besagte Urinal leichte Verstopfungen aufwies, hat sich die Vermutung der Fachberaterin bestätigt: Das Reinigungspersonal hatte versucht, die leichten Ablaufprobleme mit Hilfe von Reinigungsmitteln wieder frei zu bekommen. Hierbei wurden wohl verschiedene Reinigungsmittel verwendet, was bei der Vermischung eine Chlorverbindung, bei der auch Salzsäure entstand, ausgelöst hat und somit die Symptome der Betroffenen entstanden. Die geringe Menge der Verbindung wurde stark verdünnt und isoliert. Im Anschluss wurde das gesamte Gebäude massiv belüftet, so dass gegen 23.30 Uhr mit der sicheren Rückführung der Patienten auf die Stationen begonnen werden konnte, welche ohne nennenswerte Zwischenfälle in der Nacht abgeschlossen wurde.

Die Feuerwehr war mit 60 Kräften und 14 Fahrzeugen im Einsatz. Der Rettungsdienst war mit 32 Kräften und 14 Fahrzeugen, die Polizei mit sieben Beamten und einem Hund vor Ort.

Autor: pm