Dobel -  02.03.2019
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Angst vor Unfallgefahren in Dobel

Es gleicht für die Dobler Gemeinderäte einem Schildbürgerstreich. Allerdings lädt das Geschehene wenig zum Schmunzeln ein, da nach Meinung vieler mit Behördenwillen eine Gefahrensituation entstanden sei. Lange war die Verkehrssicherheit am Dobler Ortsausgang Richtung Bad Herrenalb den Umständen entsprechend sicher. Doch nach einer Verkehrsschau im vergangenen März wurde die Versetzung der Ortstafel angeordnet und umgesetzt. Somit ist Tempo 70 bereits unmittelbar nach der Bushaltestelle möglich und sorgt bei der Einmündung zum Feuerwehrhaus und Netto-Markt für Gefahren.

In einer Gemeinderatssitzung am 27. November wiesen mehrere Ratsmitglieder auf diese Situation hin. Bürgermeister Christoph Schaack sprach damals zwar von einer rechtmäßigen Versetzung, doch „es kann nicht sein, dass wir abwarten müssen bis es kracht“. Bei der Sitzung im November formulierte Schaack die Anträge auf Zurücksetzung des Ortsschildes an den ursprünglichen Platz und eine Tempo-50-Beschilderung bis zu Einmündung „Dorfwiesen“.

Hauptamtsleiter Lorenz Mayerlen berichtete bei der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag nun, dass beide Anträge abgelehnt wurden. Laut einem Schreiben des Landratsamtes müssen Ortstafeln dort stehen, wo eine geschlossene Bebauung erkennbar ist. Zudem erkennt das Amt keine Gefahrenstelle, da die Strecke nach deren Ermessen gerade und übersichtlich sei. Demnach ist die Anordnung eines weitergehenden Überholverbotes nicht möglich. Lediglich im Bereich Einmündung „Dorfwiesen“ ist das Überholen verboten. Wie auch Bürgermeister Schaack beklagten die Ratsmitglieder, dass es nicht sein kann, dass erst gehandelt wird, wenn es einen schwerwiegenden Unfall gibt. „Als schlechten Scherz“ betitelte Reimund Ruff (PD) die Entscheidung und verwies auf andere Kommunen, wo eine Tempobegrenzung an ähnlichen Gefahrenstellen auch möglich sei.

Kontrolle beantragen

Markus Treiber (PD) bemängelte, dass das Landratsamt unterstützen und nicht verhindern soll. Treiber sprach sich für eine Geschwindigkeitsanzeigetafel aus. So entstehe bei den Fahrern ein „visueller Schock“. Die daraus resultierende Durchschnittsgeschwindigkeit soll dann dem Landratsamt vorgelegt werden. Anregt wurde zusätzlich, eine Geschwindigkeitskontrolle zu beantragen. Bürgermeister Christoph Schaack will sich bei der nächsten Verkehrsschau für eine sichere Lösung starkmachen.

Autor: Stefan Meister | Dobel