Dobel -  14.11.2018
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Dobel sagt nun doch „Wasser marsch!“: Rat stimmt für Erschließung neuer Quellen

Dobel. Der Gemeinderat stimmt der Erschließung von Quellen nach der ersten Ablehnung jetzt zu. Der nutznießende Verband zeichnet vorab ein düsteres Bild ohne weiteres Wasser.

Nach einer sachlichen Diskussion hat der Dobler Gemeinderat mit sechs zu vier Stimmen die wasserrechtliche Erlaubnis für die Erschließung weiterer Quellen im Eyachtal erteilt. Somit wurde der Beschluss von der Gemeinderatsitzung am 23. Oktober aufgehoben. Bei dieser hatte der Gemeinderat noch mehrheitlich gegen die Erschließung gestimmt. Der Dobler Bürgermeister Christoph Schaack hatte binnen der gegebenen Frist dem Beschluss widersprochen. Schaack sah nach Abwägung der Argumente die zunächst ablehnende Haltung der Räte als nachteilig für die Gemeinde an.

In der nun vom Rathaus-Chef einberufenen Sondersitzung stellte Reinhold Varwig, Geschäftsführer des Zweckverbands Mannenbach-Wasserversorgung (ZVMW), die aktuelle Lage dar. Derzeit befänden sich mit Bad Herrenalb, Birkenfeld, Dobel, Karlsbad, Neuenbürg und Straubenhardt sechs Gemeinden im Verband, die ein Bezugsrecht von 112,4 Liter pro Sekunde haben. „Allerdings haben sich die strukturellen Bedingungen seit dem Ausbau der Wasserversorgung Ende der 1960er-Jahre geändert“, so Varwig.

Erstes Warnsignal im Jahr 2003

Zwar sei dies bis zur Jahrtausendwende kein Problem gewesen, aber der heiße Sommer im Jahr 2003 sei erstmals ein Warnsignal für den Zweckverband gewesen. „Seit 2014 haben wir insbesondere im Juni und Juli ein Problem den Bedarf zu decken“, machte Varwig deutlich. „In diesen Monaten liegt die Wasserausschüttung nur knapp über der Menge der Entnahme“, fügt er an. Zwar liegt die Menge der Wasserentnahme unter der jährlichen Gesamtmenge von 3,5 Millionen Kubik Wasser, dennoch kam es an einzelnen Tagen vor, dass Gemeinden ihr Bezugsrecht überschritten hatten.

Die Möglichkeit einer alternativen Wasserversorgung über den Rhein sei laut Varwig geprüft und für zu teuer empfunden worden. Und auch elektrogeologische Untersuchungen im Eyachtal für die Wassergewinnung aus Brunnen seien mehrfach erfolglos gelaufen. Deshalb habe seit Juli 2017 eine Lokalisierung unterschiedlicher Quellen stattgefunden, so der Geschäftsführer des ZVMW. Vier dieser Quellen sollen gefasst werden, zwei befinden sich auf Dobler Gemarkung. „Wasserrechtlich gibt es keine Bedenken. Offen ist noch das Gutachten der Naturschutzbehörden“, meinte Varwig.

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Autor: Stefan Meister