Dobel will drei Baugebiete erschließen: Gemeinde hat insgesamt 6,5 Hektar im Auge
Dobel. Drei neue Baugebiete sollen in Dobel auf dem ehemaligen Funk-Areal, im „Burkhardtsfeld“ und in der Höhenstraße entstehen. Dafür machte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Weg frei für Aufstellungsbeschlüsse im beschleunigten Verfahren auf einer Fläche von rund 6,5 Hektar. „Wir wollen auf dem Dobel keinen Stillstand“, stellte Bürgermeister Christoph Schaack klar.

Bau- und Rechnungsamtsleiter Jürgen Gall verdeutlichte die große Nachfrage nach Wohnbauflächen in der Gemeinde. Er sieht Dobel im Vergleich zu anderen Kommunen in vergleichbarer Größe als infrastrukturell gut aufgestellt. „Andernorts gibt es überhaupt keinen Einzelhandel mehr“, so Gall.
Tobias Kull (PD) sprach sich für den Aufstellungsbeschluss aus. „Die Gemeinde muss neue Wege gehen, wenn sie attraktiv bleiben will“, meinte er. Dabei spielte er auf die Sicherung des Schulstandorts Dobel an. Bernhardt Kraft (PD) sprach sich entschieden gegen den Beschluss im Funk-Areal aus. „Die Gemeinde gibt den letzten vorhandenen Quadratmeter aus der Hand“, wetterte er. Kraft sieht in diesem Bereich weiterhin Potenzial für die Ansiedlung eines Hotels. „Der Paragraf zum beschleunigten Verfahren ist reine Panikmache und alles andere als eine seriöse Planung“, erklärte er weiter. Bei einer Enthaltung und zwei Gegenstimmen wurde für den Beschluss gestimmt.
Ebenso reger Diskussionsbedarf stellte sich beim Aufstellungsbeschluss in der Höhenstraße ein. Gall betonte, dass die Flurstücke sich für die städtebauliche Entwicklung anbieten und von privater Seite bereits Interesse bestehe. Zusätzlich erkennt er eine Wiedernutzbarmachung der Fläche des bestehenden Bauhofs, der in einigen Jahren verlagert werden soll. Sowohl Bernhard Kraft als auch Tobias Neubauer (FuD) monierten die hierzu notwendige Rodung von rund zwei Hektar Wald an.
„Ich sehe hierzu keine Verhältnismäßigkeit, da wir innerorts Potenzial haben“, erklärte Neubauer. Tobias Kull sprach hingegen von einem Filetstück. Bei drei Gegenstimmen votierte der Rat für das Bauplanverfahren an der Höhenstraße.
Dagegen einstimmig wurde der Beschluss zum Gebiet „Burkhardtsfeld“ angenommen. Bernhard Kraft sah diesen Beschluss als nachvollziehbar an.
Bei den Aufstellungsbeschlüssen handelt es sich um ein beschleunigtes Verfahren, das nur bis zum 31. Dezember eingeleitet werden kann. Der Satzungsbeschluss über etwaige Vorhaben muss bis zum 31. Dezember 2021 gefasst sein.