Dobel -  30.07.2021
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Dobel will seinen Wald auf trockene Zeiten vorbereiten

Dobel. Was soll mit dem Dobler Gemeindewald in den nächsten zehn Jahren passieren? Darüber hat sich das Gremium in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit Forsteinrichterin Claudia Kenntner unterhalten und schließlich den Betriebsplan für 2022 bis 2031 festgelegt.

„Wir wollten die Weichen für die Zukunft des Waldes stellen in dem Bewusstsein, dass es einen Klimawandel gibt“, erläuterte Dobels Bürgermeister Christoph Schaack. Deshalb hatten sich Verwaltung und Forstexperten bereits im Vorfeld über Ziele und Pläne ausgetauscht, die nun in den Plan eingearbeitet wurden. „Wir sind sehr moderat vorgegangen“, erläuterte dann auch Claudia Kenntner.

Denn die Ziele der Gemeinde waren, dass es keine großen Veränderungen geben soll. Dennoch wird es im neuen Betriebsplan einige Neuerungen geben, in Bezug auf die künftigen Baumarten im Dobler Wald. „Experten gehen davon aus, dass es aufgrund des Klimawandels für Fichten künftig schlecht aussieht, bei Tannen und Buchen dagegen besser“, so Kenntner. Zudem sollen künftig behutsam an einigen Stellen klimabeständige Douglasien oder Roteichen gepflanzt werden.

Eine Besonderheit beim Dobler Wald sind die großen „Lothar-Flächen“, auf denen nach den massiven Schäden durch den Orkan Lothar vor knapp 20 Jahren nun eine ausgeprägte Mischung an Bäumen nachgewachsen ist – rund die Hälfte der Dobler Waldfläche, nämlich 48 Hektar, sind eben solche „Lothar-Flächen“.

Eine Änderung soll es künftig auch bei der Ernte geben. Hier hatte man im letzten Betriebsplan festgelegt, dass die Bäume einen Durchmesser von 65 Zentimetern erreichen sollen, bevor sie gefällt werden. „Es hat sich gezeigt, dass es besser ist, die Bäume früher zu ernten. Mit jedem weiteren Jahr steigt das Risiko, dass der Baum zu Schadholz wird.“, so die Forstexpertin. In Dobel wurde in den vergangenen zehn Jahren weniger Holz geschlagen, als nachwächst. „Es kam hier zu einer großen Vorratsanreicherung,“, so Kenntner.

Dies sei aber gefährlich, denn wenn die Bäume nicht rechtzeitig gefällt würden, könnten sie einem Käfer oder der Dürre zum Opfer fallen, was wiederum aus wirtschaftlicher Sicht einen großen Verlust mit sich bringe. Der Gemeinderat beschloss den neuen Betriebsplan schließlich einstimmig.

Autor: caw