Dobel -  26.01.2019
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Ex-Schultes zum Ehrenbürger ernannt

Dobel. „Der Dobel ist mehr, als ein Lebensmittelpunkt für mich“, erzählt Gerhard Westenberger. Er gilt als einer der treibenden Kräfte für die Entwicklung des Dobels. Im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde. „Diese Ehrung bedeutet mir viel“, freut sich Westenberger.

Nach seiner Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst war für den gebürtigen Heilbronner schnell klar, dass er Bürgermeister werden möchte. Mit nur 25 Jahren kandidierte er 1962 bei der Bürgermeisterwahl auf dem Dobel und gewann im ersten Wahlgang. Zu seinem 26. Geburtstag wurde er im gleichen Jahr ins Amt eingeführt. „Aufgrund meines jungen Alters gab es von einigen Seiten Vorbehalte“, erinnert er sich. Doch Westernberger überzeugte die Mitglieder des Gemeinderats und der Bevölkerung mit Sachkenntnis und Handlungen. Bereits kurz nach Amtsantritt wurde das marode Schulhaus umgebaut und zusätzlich entstand eine Turnhalle. Gemeinderatsmitglied Bernhard Kraft charakterisiert den damaligen Bürgermeister als eine junge, aktive aber teilweise herbe Person. Unter Westenberger hatte Kraft damals eine Ausbildung begonnen und war lange Zeit dessen Wegbegleiter. Allgemein war und ist es die Stärke von Westenberger Kontakte zu halten.

Im Zuge der Gebietsreform des Landes in den 1970ern konnte der Dobel seine Selbstständigkeit bewahren. Noch heute äußert Westenberger, dass der Erhalt der Selbstständigkeit eines der wichtigsten Ereignisse in seiner Zeit als Bürgermeister war. 1977 war er maßgeblich am Bau einer Pumpstation und somit einer nachhaltigen Verbesserung der Kanalisation beteiligt. Als Meilenstein gilt der Bau des Hallenbades, welches später zum Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ führte. Die Erneuerung und der Ausbau der Ortsdurchfahrt in den 1980er-Jahren sorgten für eine Verbesserung der Infrastruktur. Westenberger war auch für die Erweiterung des Kurhauses, der Ansiedlung der Waldklinik und den Erwerb des Rathauses verantwortlich. Der Kauf des Pfarrhauses und Umbau zum Rathaus sind heute prägend für das Ortsbild. Der heutiger Bürgermeister Christoph Schaack spricht hinsichtlich Gerhard Westenberger von einer „großen Persönlichkeit“. Mit dem Ausscheiden aus dem Amt 1990 hatte sich die Zahl der Einwohner von 1172 auf 1999 fast verdoppelt.

Westenberger nutzte nach seiner Amtszeit sein Wissen und war als Berater für das Land Baden-Württemberg tätig. Dabei hat er das Land im infrastrukturellen Aufbau der neuen Bundesländer unterstützt. Anschließend war er Geschäftsführer bei Schwaben International. Trotz der damit verbundenen Tätigkeiten in aller Welt war der Wegzug für ihn und seine Frau Sigrid nie eine Option. „Mit seinem Klima und der Art des Zusammenlebens bietet der Dobel alles“, freut sich der ehemalige Bürgermeister. Auch hinsichtlich seiner Tätigkeit als Bürgermeister würde er sich wieder für den Dobel entscheiden. Für die Zukunft des Dobels wünscht sich der Verdienstkreuzträger der Bundesrepublik Deutschland den Erhalt des „Heilklimatischen Kurorts“ und den Versuch ein Hotel anzusiedeln.

Autor: Stefan Meister