Dobel -  15.12.2019
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Hunde trotzen Regen, Wind und Matsch bei Rennen in Dobel: Veranstalter streichen Zeitnahme für Teams

Dobel. Am Dobler Wasserturm zeichnet sich ein düsteres Bild. Der Boden ist vom Wasser aufgeweicht und matschig. Am Himmel ziehen die Wolken im Eiltempo vorüber. Das zehnte Schlittenhunderennen auf dem Dobel hätte wahrlich ein besseres Wetter verdient gehabt. „Schlechter hätten die Bedingungen nicht sein können“, so Renn-Initiator Bernhard Kraft. Der Schneefall in den Vortagen und der deutliche Temperaturanstieg danach sind laut Kraft die schlechteste Kombination für Hunderennen. Deshalb hat Rennleiter Cay Knödler vom veranstaltenden SHCO (Siberian Husky Club Odenwald) entschieden, dass die Rennen ohne Zeitnahme stattfinden und auf Räderwagen.

Während am Samstag witterungsbedingt ausschließlich die acht Kilometer lange Strecke auf dem Plan stand, so hatten die Musher, wie die Schlittenhundeführer genannt werden, am Sonntag die Möglichkeit, die 18-Kilometer- Route zu fahren. „Leider ist Schlittenhundefahren ein Outdoorsport und wir können uns das Wetter nicht aussuchen“, so Michael Landau, Präsident des Verbands Deutscher Schlittenhundesport-Vereine (VDSV). Unzufrieden zeigte sich Landau dennoch nicht, denn an beiden Tagen gab es rund 50 Starts in den jeweiligen Kategorien. Zwar seien einige Teilnehmer nicht angereist, aber andere gingen gleich zweimal an die Startlinie. „Das Wetter spielt keine Rolle“, so Manfred Meier aus Zürich. Meier betreibt den Sport seit 1990 und nimmt an Veranstaltungen in ganz Europa teil.

Waldstrecke war geräumt

Sein Landsmann Bernhard Maurer teilte die Meinung nicht und befürchtete vor allem im Wald aufgrund des Windes Gefahrenstellen. Allerdings bewahrheiteten sich seine Sorgen nicht, denn zahlreiche Starter berichteten, dass der Wald geschützt und die Strecke geräumt war. Zusätzlich lag in den Waldpassagen knöcheltief der Schnee, sodass die Musher eine abwechslungsreiche Strecke erlebten. Laut Landau sind solche Streckenbedingungen für die vierbeinigen Sportler schwierig, jedoch für deren Pfoten aufgrund des weichen Bodens gut.

Hier trainiert ein absoluter Profi mit seinen Hunden: der Calmbacher Musher Philipp Bott.
Hier trainiert ein absoluter Profi mit seinen Hunden: der Calmbacher Musher Philipp Bott.

Alberto Vollweiler aus dem Odenwald startete bereits zum siebten Mal auf dem Dobel. „Solche Bedingungen habe ich selten irgendwo erlebt aber da müssen die Hunde und ich durch“, meinte er. Unter den Witterungsbedingungen mussten neben den Mu-shern und Tieren vor allem die Standbetreiber leiden. Zwar war das Zuschauerinteresse trotz der Bedingungen vorhanden, aber weit unter den Erwartungen. Der Musher-Abend im Dobler Kurhaus zeigte sich bestens besucht. Dabei nahmen nicht nur die Schlittenhundelenker teil, sondern auch große Teile der Bevölkerung. Musikalisch sorgte die Band Acoustic Groove für beste Stimmung. Zuvor hatte Bernhard Kraft eindrucksvolle Bilder vergangener Schlittenhunderennen auf dem Dobel gezeigt. Mit dabei war auch der Calmbacher Philipp Bott (PZ hat berichtet), der zwar nicht am Rennen teilnahm, aber sich mit den anderen Mushern austauschen konnte. Michael Landau und Bürgermeister Christoph Schaack ließen beim Musher-Abend verlauten, dass das Rennen im kommenden Jahr erneut stattfinden soll.

Autor: Stefan Meister