Nach drei Jahren Pause: Bald sind in Dobel wieder die Schlittenhunde los
Dobel. Der Schlittenhunderennsport kommt zurück auf den Dobel. Vom 14. bis 15. Dezember wird der Höhenort wieder zum Mekka für Musher und Fans (die PZ hat berichtet). Es wird sicherlich ein besonderes und emotionales Rennwochenende: Nach drei Jahren Abstinenz ist es nun die zehnte Auflage der Veranstaltung – und sie soll an den einstigen Organisator, Weltmeister und Andreas Kraft aus Dobel erinnern, der im März mit 42 Jahren völlig überraschend gestorben ist. Die „Pforzheimer Zeitung“, Medienpartner des Rennens, zeigt im Überblick, was die Sportler und Zuschauer erwartet.
Die Strecke: Die Musher müssen in Dobel die klassische Mitteldistanz, also keine Sprintstrecke, bewältigen, sagt Michael Landau, Präsident des Verbands Deutscher Schlittenhundesport-Vereine (VDSV). Rund 18 Kilometer lang ist der Parcours, erzählt Bernhard Kraft auf einer extra anberaumten Pressekonferenz. Bei ihm und der Lebensgefährtin des verstorbenen Ausnahmesportlers hatte sich Landau das Einverständnis für das anstehende Gedächtnisrennen eingeholt. Start und Ziel sind jeweils am Wasserturm. Die Rundstrecke mit bis zu 200 Metern Höhenunterschied verläuft durch den Wald zwischen Dobel und Bad Herrenalb am Gaistal und Zieflesberg vorbei. Laut Landau gibt es für die Sportler auch einen kurzen Weg mit neun Kilometern. Gestartet wird Samstag und Sonntag jeweils ab 10 Uhr. Der VDSV-Präsident rechnet damit, dass die Musher zwischen 40 und 50 Minuten für die Strecke brauchen werden.
Das Starterfeld: Zwischen 30 und 40 Musher haben sich laut Landau bis Donnerstagabend angemeldet Darunter ist auch Andreas Krafts Lebensgefährtin Daniela Bigalke. 100 Teilnehmer sind zugelassen. Die meisten Sportler würden sich kurz vor Anmeldeschluss am 2. Dezember für eine Teilnahme entschließen, ist sich Landau sicher. Das Rennen mit dem offiziellen Titel „10. Internationales Schlittenhunderennen Dobel“ wird seinem Namen alle Ehre machen. Schweizer Sportler seien schon angemeldet, österreichische und französische würden bestimmt noch folgen, sagt der VDSV-Präsident. Zugelassen sind Gespanne mit einem Hund und bis zu acht Tieren.
Das Rahmenprogramm: Auch neben der Strecke ist am Rennwochenende einiges geboten. Am Samstag findet im Kurhaus ein Musher-Abend statt. Landau bezeichnet diesen als Höhepunkt und eine Besonderheit in der Schlittenhundeszene. Mithilfe zahlreicher Sponsoren – darunter auch die „Pforzheimer Zeitung“ – wird die Band Acoustic Groove auftreten. Die Veranstaltung steht für sieben Euro ab 20.30 Uhr auch der Öffentlichkeit offen. Im Start- und Zielbereich wird sich ebenso die Freiwillige Feuerwehr Dobel um die Bewirtung kümmern, die während des Wettbewerbs auch die Streckenposten stellen wird. Kommentieren wird das Rennen mit seiner Expertise vor Ort unter anderem Arno Steichler, Präsident der World Sleddog Association (WSA).
Finden die Rennen auch statt, wenn kein Schnee liegt?
„Das Rennen findet auf jeden Fall statt“, sagt Michael Landau. Sollte zu wenig Schnee liegen, werden Wagen statt Schlitten hinter die Hunde gespannt. Bei schlechten Streckenverhältnissen wird aus Tierschutzgründen auch keine Zeit der einzelnen Starter genommen. Übrigens handelt es sich um ein offizielles Rennen des Verbands Deutscher Schlittenhundesport- Vereine, jedoch ist es kein Qualifikationslauf. Eine Siegerehrung gibt es trotzdem. Gewonnen hat, wer an beiden Renntagen zusammengerechnet am schnellsten war.
Was sollten Zuschauer beachten?
Kostenpflichtige Parkplätze finden Autofahrer am Sportplatz oberhalb des Wasserturms. „Je nach Wetter können es durchaus 5000 bis 6000 Zuschauer werden“, sagte Landau der PZ bereits vor einigen Wochen. Die Veranstalter bitten Hundehalter mit ihren Tieren, von der Strecke fernzubleiben und auch sonst genügend Abstand zu den Rennhunden einzuhalten.
Wird es auch eine elfte Auflage des Dobler Schlittenhunderennens geben?
„Es würde mich freuen, wenn das Rennen fester Bestandteil in unserem Veranstaltungskalender wird“, sagt Dobels Bürgermeister Christoph Schaack. „Dobel hat einen speziellen Charakter“, unterstreicht Cay Knödler, Vorsitzender des Siberian-Husky-Clubs Odenwald. Der Verein ist Veranstalter des Rennens. Alle Beteiligten loben sich gegenseitig für die gute Zusammenarbeit. „Wenn es ordentlich läuft, planen wir eine Fortsetzung. Ich würde mich riesig freuen, wenn wir in einem Jahr wieder bei der Planung zusammensitzen“, sagt VDSV-Präsident Michael Landau.