Enzklösterle
Enzklösterle -  13.11.2025
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Ein Oldtimer im Kampf gegen das Feuer in Enzklösterle: Löschgruppenfahrzeug LF16 ist seit über 50 Jahren im Einsatz

Enzklösterle. Enzklösterle. „Trucks you can trust“ – dieser Leitsatz von Mercedes-Benz scheint ganz besonders für ein Einsatzfahrzeug zu gelten, das seit über fünf Jahrzehnten zuverlässig seinen Dienst im Nordschwarzwald versieht: das Löschgruppenfahrzeug LF16 der Freiwilligen Feuerwehr Enzklösterle. Seit seiner Indienststellung im Jahr 1974 steht der „Mercedes-Benz LAF 1113“, aufgebaut von der Firma Ziegler in Giengen an der Brenz, ununterbrochen im Dienst. Damit zählt das Fahrzeug zu den ältesten noch aktiven Feuerwehrfahrzeugen seiner Art in der Region – und beweist laut Pressemitteilung der Gemeinde eindrucksvoll, was Zuverlässigkeit und Ingenieurskunst bedeuten.

Nach über 50 Jahren steht das Löschfahrzeug noch immer im Dienst – und das mit der gleichen Verlässlichkeit wie am ersten Tag.
Nach über 50 Jahren steht das Löschfahrzeug noch immer im Dienst – und das mit der gleichen Verlässlichkeit wie am ersten Tag. Foto: Gemeinde Enzklösterle

Anlass für die Beschaffung des wasserführenden Fahrzeugs waren zwei Großbrände in Enzklösterle Anfang der 1970er-Jahre, die die Notwendigkeit eines leistungsfähigen Löschfahrzeugs verdeutlichten. Die Entscheidung fiel nach intensiver Abwägung zugunsten des Mercedes-Benz Kurzhaubers – und gegen den damaligen Konkurrenten Magirus, der mit Frontlenker-Modellen warb. Ausschlaggebend waren die bessere Geländetauglichkeit im bergigen Schwarzwald und der Ruf der Robustheit des Mercedes-Benz.

Für die kleine Schwarzwaldgemeinde mit damals rund 1200 Einwohnern war die Anschaffung des LF16 laut Gemeinde ein finanzieller Kraftakt. Heute, mehr als 50 Jahre später, zeigt sich: Diese Investition hat sich mehr als gelohnt.

Angetrieben wird das Fahrzeug von einem aufgeladenen OM352A-Direkteinspritzermotor mit 5,6 Litern Hubraum und 168 PS. Über ein Fünfganggetriebe und zuschaltbaren Allradantrieb bringt der Kurzhauber seine Kraft sicher auf die Straße – und das bis heute.

Der Aufbau von Ziegler entspricht der damaligen Norm für ein Löschgruppenfahrzeug LF16: Ein 800-Liter-Wassertank, eine Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Förderleistung von 1600 Litern pro Minute bei acht bar sowie umfangreiche Beladung für Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung gehörten zur Ausstattung. Atemschutzgeräte, ein Sprungtuch, Schläuche und wasserführende Armaturen fanden ebenso Platz wie Werkzeuge und ein Notstromaggregat.

Trotz des Alters von über fünf Jahrzehnten und einer Laufleistung von rund 31.000 Kilometern ist das Fahrzeug nach wie vor einsatzbereit. Es wird weiterhin für Übungen und Einsätze herangezogen – laut der Gemeinde Enzklösterle ein Beleg für seine Qualität und die Pflege durch Generationen von Feuerwehrfrauen und -männern.

Unzählige Einsätze hat das LF16 in den vergangenen Jahrzehnten absolviert. Wie viele Leben mit seiner Hilfe gerettet oder wie viele junge Feuerwehrmitglieder auf ihm ausgebildet wurden, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen.