55 Schwimmer sind insgesamt zwölf Stunden im Höfener Freibad im Wasser
Höfen. Als wäre man in einem halben Tag von Höfen aus nach Erfurt geschwommen: Insgesamt 391 Kilometer legten alle Teilnehmer zusammen beim diesjährigen Zwölf-Stundenschwimmen in Höfen zurück. Startschuss im 35 Meter langen Becken war um 9 Uhr und bereits am Morgen lockte die spaßige Sportmöglichkeit Schwimmer von nah und fern an. Aus Nachbarorten, dem Enzkreis oder gar Freiburg zog es 55 Wasserfreunde in das Höfener Becken.
„Auch wenn wir uns ein paar mehr Teilnehmer gewünscht hätten, sind wir froh, dass unser Event stattfinden kann“, so der Vorsitzende des Fördervereins Freibad Höfen, Wolfgang Stier. Denn noch im März, wie Stier weiter berichtet, habe man an Veranstaltungen wie diese noch gar nicht denken können. Umso erfreulicher für die Ehrenamtlichen, dass die aktuelle Pandemiesituation dem, bereits zum 16. Mal stattfindenden, Zwölf-Stundenschwimmen keinen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Zwar wurden coronabedingte Veränderungen sichtbar, doch diese hielten die Schwimmfreunde nicht vom Sport im kühlen Nass ab. „Anstelle der sechs Bahnen muss im Kreis auf drei Bahnen geschwommen werden“, erklärt Stier und scherzt: „Das einzige Problem ist, dass die Schwimmer keinen Rückspiegel haben, um Überholende zu sehen.“ Der rege Betrieb im Becken brachte ein Stück Normalität nach Höfen, nach der sich Jung und Alt sehnten.
Dass Schwimmen ein Sport für jedes Lebensalter ist, bewiesen die Teilnehmer aus allen Generationen. In der Teamwertung schaffte es Familie Rees aus Ettenheim mit mehr als 85 Kilometern ganz nach oben aufs Podium. Als jüngste Schwimmerin wurde die siebenjährige Olivia Pichta mit einer Gesamtstrecke von rund zehn Kilometern als Siegerin gekrönt. Als älteste Teilnehmerin eroberte Ruth Pfisterer mit 89 Jahren die Herzen der Schwimmfreunde.
„Das Schwimmen war schon immer meine Leidenschaft“, sagt sie mit einem Lächeln. Mit Ihrer passionierten Schwimmerfamilie machte sich die Rentnerin auf den Weg von ihrer Heimat Kämpfelbach nach Höfen, denn beim Zwölf-Stundenschwimmen war Pfisterer schon oft dabei und erzählt stolz: „Ich habe sogar schon drei Pokale“.
In diesem Jahr war auch ihr Enkel, Marc Köhler, erfolgreich und ergatterte sich mit einer Topleistung von über 30 Kilometern den Tagessieg. „Ich war zehneinhalb Stunden im Wasser“, sagt der Profi. Dabei war der im Pforzheimer Schwimmverein aktive Sportler coronabedingt von November letzten Jahres bis Juni 2021 nicht im Wasser gewesen. Umso mehr freut er sich über das Event in Höfen: „Es ist einfach so schön, endlich mal wieder zu schwimmen“, und spricht damit wohl jedem Teilnehmer aus der Seele.