Höfen -  18.02.2019
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Die Sorgen der Senioren

Höfens Bürgermeister im Gespräch mit den älteren Bürgern der Gemeinde. Im Fokus: Verkehrsflut und die Zukunft der Hausarztversorgung.

Gespräche mit dem Bürgermeister nehmen für den Seniorenkreis Höfen eine langjährige Tradition ein. „Es ist wichtig, dass solch ein reger Austausch stattfindet“, erklärt Susanne Fritz-Buchelt vom Seniorenkreis Höfen. Erstmals in seiner Amtszeit lud der Höfener Bürgermeister Heiko Stieringer den Kreis in den Kursaal der Gemeinde ein und berichtete über aktuelle Vorhaben und hatte gleichzeitig ein offenes Ohr für Fragen der Senioren. Nach Kaffee und Kuchen ging Stieringer auf aktuelle Gemeindezahlen ein. Aktuell leben 1803 Einwohner mit einem Altersdurchschnitt von 44,3 Jahren in Höfen. „An Nachwuchs fehlt es der Gemeinde nicht“, freute sich Stieringer mit Blick auf die Altersstruktur. Der Rathauschef erklärte, dass es ab dem kommenden Schuljahr wieder separate Klassenstufen in der Grundschule gibt. Er betonte auch die hohe Anzahl an Arbeitsplätzen für eine so kleine Gemeinde.

Nach einem kurzen Resümee über das vergangene Jahr, gab der Bürgermeister einen Ausblick. Insbesondere das Schwarzwaldhotel Hirsch steht dabei im Vordergrund. Das Haus soll verkauft werden und bestenfalls in ein betreutes Wohnen umgebaut werden. Laut Stieringer befindet sich das ehemalige Vier-Sterne-Hotel aber in einem „fürchterlichen“ Zustand. Gespräche mit einem Immobilienmakler und einer Trägerschaft laufen derzeit. Aus den Reihen der Senioren war mehrfach zu hören, dass ein betreutes Wohnen wünschenswert wäre.

Ebenso sieht der Rathauschef dringenden Handlungsbedarf an der Sonnen-Kreuzung. Ein Kreisverkehr an dieser Stelle soll den Verkehr entschärfen und den Ortskern verändern. „Ich wohne seit 89 Jahre in Höfen, aber ich habe eine Verkehrslage wie in den vergangenen Jahren noch nicht erlebt“, wetterte eine Seniorin. Zahlreiche weitere Besucher stimmten ihr da zu. Susanne Fritz-Buchelt sprach dagegen von einer „heißen Sache“. Zwar sieht auch sie einen akuten Handlungsbedarf, doch dabei gelte es, die Verkehrssicherheit der Fußgänger zu gewährleisten. Deshalb sieht sie einen Kreisverkehr als fragwürdig an. Gespannt warteten die Anwesenden auf das Thema Hausarztbetreuung. Diese stellt derzeit in Höfen noch kein Problem dar. Allerdings könnte die bisherige Ärztin bald in Ruhestand gehen. Der Bürgermeister gab zu, dass eine Nachfolge schwierig zu finden ist. Angedacht ist dabei eine zeitweise Verfügbarkeit. „Wichtig ist es, die hausärztliche Betreuung zu gewährleisten“, so Stieringer. „Sollte das ehemalige Hotel Hirsch tatsächlich zum betreuten Wohnen umgebaut werde, dann wäre eine integrierte Arztpraxis die optimale Lösung“, fügte er an.

Als weiteres Thema sprach er die Erschließung von neuem Bauland an. Laut Stieringer gibt es wöchentlich Nachfragen nach freien Bauplätzen.

Autor: Stefan Meister | Höfen