Höfener Brücken bereiten Sorgen
Höfen. Die Brücken der Gemeinde Höfen sind sanierungsbedürftig. Das hat der Prüfbericht des Karlsruher Ingenieurbüros ergeben, den Hermann Rothenhöfer in der jüngsten Sitzung des Höfener Gemeinderates vorgestellt hat. Genauer unter die Lupe genommen haben die Fachleute unter anderem die Brücke am Sägmühleweg, die Rathausbrücke, die Ochsenbrücke, vier Durchlassbauwerke sowie zwei Brücken im Förtelbachtal. Darunter die Zufahrt zur Quellfassung, die von den Ingenieuren aufgrund des schlechten Zustandes gesperrt worden ist.
Auch an der Zufahrt zum Wasserwerk besteht Handlungsbedarf. Beide Zufahrten sind allerdings schon jetzt nicht für den öffentlichen Verkehr zugelassen. „Es handelt sich um Wirtschaftswege, die der Bauhof maximal zweimal im Jahr zu internen Zwecken nutzt“, so Bürgermeister Heiko Stieringer auf Nachfrage der PZ.
„Auch an der Brücke am Sägmühleweg, der Rathausbrücke und der Ochsenbrücke ist einiges zu tun“, so Rothenhöfer. Bei der Brücke am Sägmühleweg hat er den Verdacht, dass beim Bau in den 1980er-Jahren an der Betonqualität und anderen Stellen gespart worden sei. „Hier ist nicht nach den Regeln des technischen Standes der 80er-Jahre gearbeitet worden“, so der Ingenieur. Man war damals zu geizig. Das müsse die Gemeinde nun ausbaden. 485 000 Euro wird die Instandsetzung dieser Brücke voraussichtlich kosten. Bis zu 50 Prozent der reinen Baukosten können möglicherweise vom Land bezuschusst werden. „Der Förderantrag liegt bereits dem Regierungspräsidium vor“, so Rothenhöfer weiter.
Auch die Rathausbrücke, die erst vor zehn Jahren instandgesetzt worden ist, weise Schäden auf, so der Ingenieur. Eine Sanierung wird ihm zufolge rund 120 000 Euro kosten. „Wir waren der Meinung, die Brücke wäre erst gemacht worden“, erkundigte sich Gemeinderat Thomas Braune. Er und sein Ratskollege Wilhelm Großmann stellten die Wirtschaftlichkeit einer erneuten Sanierung infrage. „Man könnte die Brücke ganz erneuern“, so Rothenhöfer. Dann müsse aber mit gut 1,5 Millionen Euro gerechnet werden. „Neue Brücken können wir uns abschminken, das Geld haben wir nicht“, brachten es weitere Gemeinderäte auf den Punkt.
Als Sorgenkind bezeichnete Rothenhöfer zudem die Ochsenbrücke, die im Jahr 1932 erbaut und seither noch nie saniert wurde. „Hier sind unter anderem Bohrungen an den Querträgern der Brücke vorgenommen worden, um Leitungen durchzuführen“, so der Fachmann. Das sei nicht zu reparieren. Alle anderen Schäden seien der Lebenszeit der Brücke geschuldet. „Einer ersten groben Schätzung zufolge ist hier mit Kosten in Höhe von rund 230 000 Euro zu rechnen.“ Auch Bewuchs kann Brücken schaden, wie das Beispiel der Fußgänger-Holzbrücke zum Spielplatz im Förtlbachtal zeige. Auch dort müsse mit Kosten in Höhe von rund 10 000 Euro gerechnet werden. Gurndsätzlich gelte: „Das gilt für Bauwerke wie für Beziehungen: Man muss sie pflegen, sonst gehen sie kaputt.“