Karlsbad -  26.02.2023
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Ab in den Ofen: Vom Mehl zum schmackhaften selbstgemachten Brot

Karlsbad. Regelmäßig am ersten Samstag im Monat zieht nachmittags der Geruch von frisch gebackenem Brot über den Hof des Karlsbader Heimatmuseums in Ittersbach. Dann ist im Backhäusle mit gewölbtem Steinofen aus Schamott, unter Regie von Günter Rausch wieder Backtag. Seit etwa zehn Jahren bringen bis zu 15 Familien den Teig zum Einschub in den bereits auf rund 250 Grad angeheizten Ofen.

Nicht zuletzt, um auch neue Interessierte anzusprechen, bot der Heimatverein jetzt einen Informationstag unter dem Motto „Vom Mehl zum schmackhaften selbst gebackenen Brot“ mit Erika Becker von der Mühle in Keltern-Weiler als Referentin. Neben Erläuterungen standen die aktuellen Brotsorten bei den privaten Bäckerinnen im Blickpunkt. Neben dem traditionellen Bauernbrot mit Weizenmehl und Sauerteig erfreuen sich das Dinkelbrot oder das Urgetreidebrot mit den alten Getreidesorten Emmer, Einkorn und Kamut laut Ursula Becker zunehmender Beliebtheit. Immer öfter gewählt wird auch ein Eiweißbrot mit Haferkleie, Quark, Karotten und Eier.

Schließlich ging es um das richtige Kneten, Dehnen und Falten, damit der Teig Struktur und Stabilität erhält. „Nach der Pandemie haben wir in der Mühle den Eindruck, dass die privaten Backaktivitäten gerade auch beim Brot deutlich zugenommen haben. Der Wunsch nach Backen ohne Backhilfsmittel nimmt ganz offensichtlich zu. Dabei gilt es ,dem Teig die notwendige Zeit zu lassen, bis zum Einschub in den Ofen“, so Ursula Becker. Um das Brot möglichst lange frisch zu halten empfiehlt sie einen Tontopf, im Sommer mit einem Schuss Essig, oder ein starkes Leinentuch.

„Ich backe seit einigen Jahren in meinem Küchenbackofen alle zwei Wochen ein Bauernbrot aus dunklem Weizenmehl und Sauerteig. Das schmeckt einfach bei fast jedem Aufstrich und bleibt drei bis vier Tage frisch. Heute wurde ich über weitere Mehlsorten, wie Dinkelmehl, näher informiert, die ich jetzt ausprobieren werde“, freut sich Karin Christoph aus Ittersbach. Seit über 20 Jahren gibt es bei Anita Schmidt aus Langensteinbach Brot vom Backofen, auf dem heißen Stein. Derzeit ist es ein Dinkel-Grünkern-Brot. „Heute habe ich viele Anregungen für neue Brotsorten, aber auch zur Optimierung des Backvorgangs erhalten“, meinte sie.

Beim vorbereitenden Brotwirken für die Garkörbe zeigte sich an diesem Nachmittag, dass ein Großteil der Beteiligten schon einige Routine in diesem Metier hat. Als die Zieltemperatur von rund 250 Grad erreicht war, musste vor dem Einschub des Teiges zunächst die Glut entsorgt werden. Jetzt gilt es, den Ofen sauber zu machen, da man das Brot ja nicht in der Asche backen möchte, erläutert Günter Rausch. Nach rund einer Dreiviertelstunde sind die Brote mit kräftiger Kruste gebacken. Jetzt wünscht man sich beim Heimatverein auch für die Zukunft eine gute Resonanz beim monatlichen Backtag.

Autor: Gustl Webder