Autorin taucht in die Ortgeschichte ein: Langensteinbacherin widmet sich in neuem Werk dem Waldschwimmbad
Karlsbad. Ihre Schaffenskraft scheint schier unerschöpflich. Seit über vierzig Jahren engagiert sich die heute 88-jährige Langensteinbacherin Hildegard Ried als Erzählerin und Heimatforscherin. Seit den 80er Jahren taucht sie zu unterschiedlichsten Themen in die Ortsgeschichte, wie auch in die Historie der Region ein und veröffentlicht regelmäßig Erzählungen und Dokumentation aus ihrer Heimat.
"Die nach meiner Auffassung leider oft stiefmütterlich behandelte Heimatpflege liegt mir nach wie vor sehr am Herzen", betont Ried. Mit Stolz präsentierte sie dieser Tage ihre jüngste, knapp einhundert Seiten umfassende Dokumentation "Waldschwimmbad Langensteinbach – die Geschichte eines Dorfschwimmbades".
Hier lag der Ursprung des heutigen Karlsbader Freibades, auf dessen Areal 1938 das damals bereits vierte Bad im Karlsbader Ortsteil eingeweiht wurde, wo ursprünglich ein Brandweiher geplant war.
Veröffentlichung wird durch Kulturministerium gewürdigt
Die Autorin wirft allerdings in ihrer Dokumentation einen weiten Blick zurück, bis ins Jahr 1452 als Markgraf Jacob von Baden-Durlach auf dem Gelände des heutigen Kurfürstenbades (Seniorenzentrum) das erste Badezentrum errichten ließ. Die Markgrafen lobten damals das angeblich äußerst heilsame Barbara-Wasser aus den Quellen unterhalb der 1330 von Mönchen des Kosters Herrenalb errichteten St.-Barbra-Kapelle.
So entstand auch das Anfang des 17. Jahrhunderts gebaute zweite Badehaus in Langensteinbach bevor schließlich um 1715 Markgraf Carl Wilhelm erneut in der gleichen Zone das Fürstenbad errichten ließ, um an den heiße, schwülen Sommertagen schnell ins kühle Nass entfliehen zu können.
Zu den bedeutendsten Werken von Hildegard Ried zählt die im Jahre 2016 erschienene Dokumentation "Die Karlsbader Ortsteile in der 1848/49er Revolution", das im Rahmen der Verleihung der Landespreise durch das Kulturministerium besonders gewürdigt wurde.
Erstlingswerk muss zwischenzeitlich nachgedruckt werden
Zwischenzeitlich bereits nachgedruckt werden mussten ihre Erstlingswerke mit "Gschichten aus Alt-Langensteinbach" sowie "Doch jedes Jahr blühte der Birnenbaum – Erinnerungen an die Kriegsjahre".
Dabei tritt die Autorin stets selbst als Verlegerin auf. Unterstützung finde sie bei regionalen Bankinstituten oder auch bei örtlichen Vereinigungen. Hildegard Ried gehörte übrigens zu den ersten Gutselen-Autoren der Mundartkurzgeschichten bei der ehemaligen Baden-Radio-Sendung.
