Diskussion um Gemeindehaus in Ittersbach: Evangelische Landeskirche sieht keine Zukunft für Gebäude
Der mittelfristige Wegfall des 1956 an der Friedrich-Dietz-Straße erbauten evangelischen Gemeindesaals sorgt innerhalb der Ittersbacher Kirchengemeinde für Diskussionen und großes Bedauern. Dekan Martin Reppenhagen erklärte: Angesichts eines erheblichen Sanierungsstaus mit Schimmelbildung im Untergeschoss muss man bei den gebotenen Sparmaßnahmen innerhalb der Landeskirche davon ausgehen, dass der Gemeindesaal auf Dauer nicht zu halten ist. Nach einer ersten bautechnischen Untersuchung steht die Ampel für das Gebäude auf Rot. Eine konkrete Entscheidung ist 2023 zu erwarten.
„Der Abriss des Gemeindesaals würde das gesamte Gemeindeleben abwürgen. Wo soll sich die Gemeinde dann noch außerhalb der Kirche treffen? Eine Gemeinschaft kann sich zwangsläufig nicht mehr bilden, angefangen von der Grabbelgruppe bis hin zum Altennachmittag. Eine Gemeinde ohne Gemeindesaal ist keine lebendige Gemeinde“, schreibt Friedlinde Gegenheimer vom Frauenkreis.
Der Gemeindesaal dient seit Jahrzehnten als Probenraum und für sonstige Aktivitäten des Posaunenchors. „Der Wegfall würde uns schon hart treffen“, so Lutz Kiebelstein, Sprecher des Ensembles. Dies gelte natürlich auch für den Kirchenchor, so Chorobfrau Petra Rogalla. „Die unmittelbare Nähe zur Kirche ist sehr wichtig. Schließlich ist Ittersbach auch mit geeigneten Räumlichkeiten nicht gerade gesegnet“, betont sie.
Ein Stück weit muss sich die Kirchengemeinde allerdings auch selbst in Verantwortung nehmen. Vor zehn bis zwölf Jahren wäre eine Bestandssanierung des Gemeindesaals wohl auch mit Unterstützung der Landeskirche noch möglich gewesen, so die Einschätzung von Rolf Bischoff, ehemaliger Kirchenältester. Damals wollte man allerdings ein groß dimensioniertes Projekt umsetzen, das letztlich nicht finanzierbar war.
