Erddeponie in Ittersbach bleibt wohl noch bis 2036 in Betrieb
Karlsbad. Bei einer Stimmenthaltung folgte der Karlsbader Gemeinderat den Planüberlegungen des Landkreises Karlsruhe, die Lagerkapazität der Kreiserddeponie in Ittersbach, nahe der Kreisstraße nach Weiler und der AVG-Brücke durch eine Anhebung der bisherigen Anfüllhöhe von bisher 30 auf 48 Meter zu erweitern. Dafür müsse der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises aber ein Standort-Suchverfahren für eine künftige Nachfolgedeponie außerhalb Karlsbads einleiten.
„Es muss damit für alle Beteiligten klar sein, dass eine weitere Erhöhung des Deponievolumens in Ittersbach in einigen Jahren ausgeschlossen ist“, verdeutlichte Bürgermeister Jens Timm. Das war auch der Tenor der Fraktionsvertreter. Wichtig für die Ratsmitglieder ist insbesondere, dass garantiert unbelasteter Erdaushub aus dem Kerneinzugsgebiet Ettlingen, Waldbronn, Marxzell und Karlsbad weiterhin ortsdurchfahrtsfrei zur Deponie gefahren werden kann. Zudem müsse der Wasserabfluss kontrolliert werden und die Sicherheit der hohen Deponie-Böschungen gewährleistet sein.
Für den Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Karlsruhe, Uwe Bartl, kann der Kreis mit dieser Beschlusslage in den weiteren Planprozess der Deponieaufstockung eintreten. Das rund 7,2 Hektar große Deponie-Areal befindet sich im Privatbesitz. Die Gespräche mit den Eigentümern laufen. Das Deponievolumen beläuft sich bisher auf 760 000 Kubikmeter, 590 000 Kubikmeter davon sind verfüllt. Durch die genannte Erhöhung des Deponiekörpers würde sich das Volumen um 270 000 Kubikmeter erweitern. Geht man auch in Zukunft von einer jährlichen Liefermenge von etwa 25 000 Kubikmetern aus, wird sich die Laufzeit um voraussichtlich weitere zehn Jahre, bis etwa 2036 verlängern. Uwe Bartl geht davon aus, dass im kommenden Jahr die Planung, an der die Gemeinde beteiligt werde, konkretisiert werden kann.
Die heutige Kreiserddeponie befindet sich auf dem Lehm- und Tongrubengelände der ehemaligen Ziegelei Eder bei der Ittersbacher Schleemühle. Das 1903 dort errichtete Kalkwerk und spätere Backsteinwerk, war mit zum Teil bis zu achtzig Mitarbeitern der erste Ittersbacher Industriebetrieb. Der hier abgelagert Kalkstein garantierte einen hochwertigen gebrannten Kalk. Ab Mitte der 1920er-Jahre begann eine Backsteinproduktion, die erst im Jahr 1977 eingestellt wurde. i.e.
