Gemeinde Karlsbad unterstützt Vereine mit Sonderzuschüssen in Höhe von insgesamt 90.000 Euro
Karlsbad. Neben den Mitgliedsbeiträgen und Spenden sind es gerade bei Vereinen im ländlichen Raum insbesondere die Einnahmen aus Konzerten, Turnieren oder Festveranstaltungen mit Bewirtung, die den jährlichen Finanzbedarf decken. Hier sorgten die beiden zurückliegenden Corona-Jahre, bedingt durch Absagen von Veranstaltungen, oft für eine Schieflage in der Vereinskasse.
Auf Antrag der Verwaltung billigte der Karlsbader Gemeinderat nun 90000 Euro zur außerplanmäßigen Bezuschussung von Vereinen für das Jahr 2021. Ein Weg, den man bereits für 2020 mit dem gleichen Zuschussvolumen beschritten hatte. So werden knapp 90 der 125 Karlsbader Vereine, in Kürze über diese erneute Sonderzuwendung informiert. Auf Nachhaken von Gemeinderat Günter Denninger (CDU) erhalten die Ratsmitglieder die Zuschussliste in nichtöffentlicher Form. In den Genuss kommen Vereinigungen, bei denen trotz Einschränkungen die Kosten für Trainer, Dirigenten, Ausbilder oder für die Anlagenunterhaltung weiterliefen. „Als Kommune können wir diese Defizite nicht komplett auffangen, sondern nur etwas mildern. Schließlich geht es in der langen Corona-Phase nach wie vor auch um den Erhalt unserer ehrenamtlich getragenen Vereinsstrukturen als bedeutendes Element des gesellschaftlichen Lebens über die Ortsteilgrenzen hinweg“, verdeutlichte Bürgermeister Jens Timm, der dieses Projekt zur Chefsache gemacht hat.
Als Basis dienen auch im zweiten Jahr dieser Sonderhilfen in etwa die doppelten Sätze der alljährlich über die Ortschaftsräte in den Ortsteilen verteilten Vereinszuschüsse. Nicht berücksichtigt werden können Vereine und Organisationen, die mit keinen laufenden Betriebskosten belastet sind, wie beispielsweise Fördervereine.
Mit rund 16.000 Euro beziffert etwa der Vorsitzende des TTC Mutschelbach, Alexander Hofferer, die Mindereinnahmen 2021. Es gab keine Feste und damit auch kaum Vermietungen der vereinseigenen Halle. Wenn auch mit Unterbrechungen lief der Spielbetrieb weiter. „Wichtig war uns das Training unseres Tischtennisnachwuchses durch drei Betreuer nach den Corona-Vorgaben“, so Hofferer, der nun auf einen Sonderzuschuss wie im Vorjahr mit rund 2000 Euro hofft. Über jeden 100-Euro-Schein der Kommune freut sich das Organisationsteam der ehrenamtlich betriebenen Ittersbacher Museumsscheune, wie Angelika Scheuerlein bekennt. Bereits im zweiten Jahr mussten zum Teil Vorstellungen abgesagt werden. Nach dem Hygiene-Konzept können nach wie vor nur etwa 35 der sonst nahezu 100 Besucherplätze angeboten werden, was trotz Erhöhung des Eintrittspreises zu Mindereinnahmen führt.
Deutlich höher, bei etwa 80.000 Euro, liegen die Mindereinnahmen 2021 bei dem mit 1350 Mitgliedern größten Mehrspartenverein Karlsbads, dem SV Langensteinbach. „Kein großes Sportfest trotz 100-Jahre Fußballabteilung, kein Pfingstturnier der Handballer. Trotzdem wurde beispielsweise die Kinderturnabteilung durch ein ausgeklügeltes Corona-Konzept im Freien betreut“, berichtet Vereinschef Hans Rupp, der – wie 2020 – über einen Zuschuss von rund 6000 Euro glücklich wäre.
