Karlsbad -  08.04.2019
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Gemeinderat tagt im Grünen

Karlsbad-Ittersbach. „Wie geht Karlsbad mit naturbedingten Waldschäden um“, lautete das Motto der Waldbegehung des Gemeinderates als öffentliche Sitzung im Grünen unter Beteiligung zahlreicher Bürger.

„Unser Wald ist ein wichtiges Erholungsgebiet. Hier steht die Wirtschaftlichkeit nicht an vorderster Stelle. Trotzdem sollte sich das jährliche Defizit in Grenzen halten“, sagte Bürgermeister Jens Timm. „Wir zeigen heute das Ergebnis von 50 Jahren Waldaufbau“, ergänzte Thomas Rupp, Leiter des Forstbereiches Süd im Landratsamt, der mit den zuständigen Revierleitern Martin Mußgnug und Josef Mayer, beim Rundgang über rund drei Kilometer zwischen dem Gewerbegebiet Stöckmädle und der ehemaligen Kreismülldeponie, den Waldzustand erläuterte.

Dort sind 1968 rund 110 Hektar Wald der ehemals selbstständigen Gemeinde Ittersbach dem Tornado zum Opfer gefallen, zu 90 Prozent Fichtenbestände. Nach einer Standortanalyse wurden damals rund 400.000 Bäume gepflanzt – und zwar 50 Prozent Fichten, 22 Prozent Tannen, elf Prozent Douglasien und 17 Prozent Laubbäume. Insbesondere für Tannen gab es aber durch Frost und Verbiss durch Wild Startschwierigkeiten, so dass der Fichtenanteil in diesem Bereich heute rund 70 Prozent beträgt. „Unser längerfristiges Ziel ist es jedoch einen Eichen-Tannen-Erlenmischwald mit einem 85 prozentigen Laubholzanteil zu schaffen“, erklärte Mußgnug. Karlsbad besitzt insgesamt 1250 Hektar Gemeindewald. Hinzu kommen 350 Hektar Staatswald. Das jährliche Defizit aus der Waldwirtschaft ist nach wie vor den großen Schäden des Tornados sowie dem Sturm Lothar, der im Jahre 1999 auf der Gesamtfläche in Karlsbad weitere 300 Hektar Wald weitgehend zerstörte, geschuldet. So wurde im Forsthaushalt 2019 ein Defizit von 160.000 Euro prognostiziert. Bei den derzeit sehr schlechten Holzpreisen ist für den Gemeindehaushalt in diesem Jahr aber ein Defizit von rund 240.000 Euro zu erwarten. i.e.

Autor: Gustl Weber