Karlsbad -  24.06.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Insgesamt über 200.000 Euro: Karlsbader Verein sammelt Geld für Kinder aus Ecuador

Karlsbad-Spielberg. Auch Kinder aus sehr ärmlichen Verhältnissen in Ecuador mit amputierten Beinen oder Armen sollen durch Prothesen, die aus Spendenmitteln finanziert werden, am Leben teilhaben und ihre Zukunft selbst gestalten können. So die Aufgabenstellung des Vereins Sprung ins Leben – Salto hacia la vida, mit Sitz in Karlsbad-Spielberg. Das zehnjährige Bestehen dieser auf rein privater Basis ins Leben gerufenen Hilfsaktion war für die Vorsitzende Philippa Mund und ihre Stellvertreterin Isabel Kleitsch Anlass genug, mit einem Aktionstag im Familien- und Bürgertreff Traube in Spielberg Bilanz zu ziehen und über aktuelle Aktivitäten zu informieren.

Philippa Mund hatte sich als 19-Jährige vor rund zwölf Jahren für einige Monate im Kinderkrankenhaus in Quito, der Hauptstadt von Ecuador, ehrenamtlich engagiert. „Was ich dort an Leid, gerade bei Kindern mit abgerissenen Armen und Beinen erlebt habe, war unbeschreiblich. Aufgrund der sehr ärmlichen Verhältnisse der Eltern, aus dem ländlichen Raum, haben sehr viele keine Chance für ein mobiles Leben“, so die Initiatorin.

Der Grund für schwere Verletzungen an den Gliedmaßen liegt darin, dass in den sehr einfachen Unterkünften Kinder oft mit Starkstromleitungen in Kontakt kommen – etwa bei schweren Autounfälle oder genetischen Defekts. Aber auch problematische Chemikalien in den Bananenanbaugebieten führen zu Fehlbildungen.

Finanzielle Unterstützung

Der Erfolg der Karlsbader Hilfsaktion Sprung ins Leben mit aktuell rund 120 Mitgliedern ist dank der Medienberichte auch bundesweit auf Aufmerksamkeit gestoßen und kann sich sehen lassen. Über 200.000 Euro an Spendenmitteln hat man bisher gesammelt oder aus Eigeninitiativen wie Verkaufsaktionen bei Weihnachtsmärkten oder Straßenfesten erwirtschaftet. Daraus konnten in den letzten zehn Jahren in Quito in 47 Fällen Prothesen für Beine und Arme, sowie 38 Verlängerungen dieser Prothesen finanziert werden. Zur Veranschaulichung: Eine Beinprothese kostet rund 3.400 Euro.

„Es ist wichtig, dass auch die Anpassung dieser Prothesen bis zum Erwachsenenalter finanziert und somit ermöglicht wird“, berichtet Patricia Penaherrera, die in Ecuador als Einheimische ehrenamtlich die Koordination des Hilfsprogramms von Sprung ins Leben seit nunmehr zehn Jahren übernimmt. Sie war zum zehnjährigen Aktionstag nach Karlsbad gekommen. Vorsitzende Philippa Mund sprach von einem „Fest der Dankbarkeit an die vielen Spender“. „Es ist faszinierend, wie jungen Menschen in Ecuador über die Karlsbader Organisation ein deutlich besseres Leben ermöglicht werden kann“, so Karlsbads Bürgermeister Jens Timm, verbunden mit dem Dank an die Verantwortlichen. Unterhaltsam bereichert wurde die Veranstaltung durch die Gruppe „Wayra“ aus Karlsruhe mit Folklore-Tänzen aus Ecuador.

Mehr lesen Sie am Dienstag, 25. Juni 2019, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

Autor: Gustl Weber