Karlsbad packt den Hochwasserschutz an: Infoveranstaltungen in den Ortsteilen
Karlsbad. Karlsbad ist im vergangenen Sommer wiederholt von Starkregenereignisse betroffen gewesen. Die Gemeinde habe umgehend Sofortmaßnahmen ergriffen und ein Fachbüro beauftragt, um Vorsorgemaßnahmen zu erarbeiten, teilt das Rathaus nun mit. Bürgermeister Jens Timm habe dem Gemeinderat schon einen Überblick zu dem Thema gegeben. Am Mittwoch, 26. Januar, findet die erste der drei Informationsveranstaltungen in den drei am stärksten betroffenen Ortsteilen statt.
Diese startet ab 18 Uhr in der Schelmenbuschhalle in Langensteinbach. Am 15. Februar folgt die Veranstaltung in der Talblickhalle in Auerbach und am 24. Februar die im evangelischen Gemeindehaus in Mutschelbach, beide jeweils um 18 Uhr.
In der Dezembersitzung des Gemeinderats betonte Bürgermeister Jens Timm, dass im Moment nur ein grober Überblick möglich sei. Die Verwaltung arbeite mit Hochdruck an dem Thema Starkregen und den daraus resultierenden Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Das beauftragte Fachbüro „Wald+Corbe“ stellt im Januar und Februar 2022 die einzelnen möglichen Maßnahmen in den drei Bürgerinformationen vor. Dafür laufen auch die entsprechenden Förder- und Untersuchungsanträge. Die Ortsteile Ittersbach und Spielberg werden danach auf die Auswirkungen von Starkregen untersucht.
Schon jetzt wird laut dem Rathaus klar: Ortsnahe Maisfelder soll es in der jetzigen Form nicht mehr geben. Man ziele auf andere Fruchtfolgen beziehungsweise eine andere Bodenbearbeitung ab. Möglicherweise gebe es auch dafür Förderprogramme. Die Vorgehensweise hat sich aus einem Gespräch mit dem Landwirtschaftsamt ergeben. Er werde die Landwirte jetzt einladen und die Problemstellung und Lösungsmöglichkeiten besprechen, so Timm. Bei gemeindeeigenen Pachtflächen würden entsprechende Vorschriften und Vorgaben in die neuen Verträge aufgenommen. Damit soll ein Schutz der Wohnbebauung erreicht werden.
Die umgesetzten Sofortmaßnahmen wie neue Dämme blieben so lange bestehen, bis die anderen Schutzmaßnahmen genehmigt seien. Man überlege beispielsweise, ein bis zwei Rückhaltebecken im Bereich oberhalb der Fliederstraße umzusetzen, wenn aus den Untersuchungen des Fachbüros nachgewiesen wird, dass dies eine Verbesserung im Starkregenfall nach sich zieht. Hier müssten aber wasserrechtliche Verfahren und entsprechende Genehmigungen eingeholt und Fachgutachten erstellt werden. Bei allen Maßnahmen sind auch die bisher durch Starkregen nicht betroffenen Wohnbebauungen zu berücksichtigen, da dort keine Verschlechterung eintreten dürfe, schreibt die Karlsbader Verwaltung weiter.
Im Bereich vom westlichen Ortseingang Langensteinbach müsse beispielsweise bereits bei der Goethestraße das Wasser abgefangen werden. Es solle versucht werden, dieses vom Ort abzuhalten. Auch bei dieser Lösung dürften weitere Anwohner jedoch nicht geschädigt werden. pm
