Karlsbad -  28.04.2022
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Kindergartengebühren steigen: Karlsbader Eltern müssen bald mehr bezahlen

Karlsbad. Man habe in den Kitas durchweg gute Standards und die Einrichtungen finden nach allen Erfahrungen einen sehr guten Zuspruch, meinte Bürgermeister Jens Timm (Freie Wähler) zum Auftakt der Beratung des „Maßnahmenprogramms Kinderbetreuung 2022“.

Auf dem Vorplatz der Kita in Mutschelbach sollen für die Kinderbetreuung als vorübergehende Lösung Container installiert werden.
Auf dem Vorplatz der Kita in Mutschelbach sollen für die Kinderbetreuung als vorübergehende Lösung Container installiert werden. Foto: Weber

Kontrovers gestalteten sich allerdings die Beratungen in Sachen Anhebung der Elternbeiträge nach zwei Jahren. Keine Zustimmung fand ein Antrag von Gemeinderat Günter Denninger (CDU) auf Vertagung wegen "zu dünner Datenlage".

Er wollte zunächst die aktuellen Betriebsergebnisse 2021 auf dem Tisch haben, die noch fehlen. Mit 16 Ja-Stimmen und elf Nein-Stimmen folgte das Gremium schließlich dem Vorschlag der Verwaltung, die Kita-Gebühren, voraussichtlich zum neuen Kita-Jahr (wird noch mit Trägern abgestimmt) um gut vier Prozent zu erhöhen. Dann müssen Eltern beispielsweise für über Dreijährige in der Regelgruppe, bei einem Kind in der Familie, 133 Euro monatlich (bisher 129 Euro) bezahlen.

Gebührensteigerung angesichts hoher Standards angemessen

Sind zwei Kinder in der Familie, steigt der Preis von 96 Euro auf 103 Euro. Für die Ganztagesbetreuung (neun Stunden) sind bei einem Kind in der Familie jetzt 316 Euro (bisher 307 Euro) und bei zwei Kindern 245 Euro (bisher 233 Euro) zu entrichten. Unter Dreijährige kosten nun in der Regelgruppe für Familien mit einem Kind 271,50 Euro (bisher 262 Euro).

Bei der Ganztagesbetreuung belaufen sich die Gebühren bei einem Kind auf 613,50 Euro (bisher 592 Euro). Hinzu kommen gegebenenfalls die Kosten für das Mittagessen. Wie vielerorts sind auch in Karlsbad die Kitas weitgehend voll belegt, was zwangsweise zu Wartelisten führt. Die deutlichsten Engpässe für eine Übergangsphase bahnen sich im Ortsteil Mutschelbach an. Dort plant man laut Benedikt Kleiner, zunächst für zwei Jahre, mit einer Container-Lösung auf dem Gelände unterhalb der Kita Abhilfe zu schaffen.

Bei den hohen Standards seien die Gebührensteigerungen angemessen, meinte Jürgen Herrmann (Freie Wähler). Man möchte Familien vor Gebührenerhöhungen schützen, komme aber aufgrund der Kostensteigerungen daran leider nicht vorbei, so Roland Rädle, (CDU). Uwe Rohrer (Grüne) sieht aufgrund der Empfehlung des Gemeindetages die Anhebung der Beiträge letztlich vorgegeben. Eine klare Absage formulierte hingegen Reinhard Haas für die gesamte SPD-Fraktion. Ebenso Björn Kornmüller (FDP).

Autor: Gustl Weber