Kontroverse Diskussion um zwei Baugesuche im Karlsbader Gemeinderat
Karlsbad. Zwar sind sich Bürgermeister Björn Kornmüller und die Gemeinderäte grundsätzlich einig gewesen, dass aufgrund der Wohnraumknappheit in Karlsbad gebaut werden soll. Beim Baugesuch um das Gelände am ehemaligen „Hummelstall“ in Langensteinbach wurde in der Sitzung am Mittwochabend jedoch heftig diskutiert. Aus allen Fraktionen kamen kritische Worte zu einem geplanten Gebäudekomplex in der Jahnstraße. Der vorgelegte Entwurf des Architekten sieht einen Abriss des historischen Bauwerks bis auf die Grundmauern vor. In gleicher Bauhöhe wie die Nachbarhäuser sollen darauf ein neues Gebäude und Parkplätze auf dem Gelände dahinter entstehen.
Simone Rausch (Grüne) war sich mit anderen Gemeinderäten einig, dass das neue Haus extrem „massig“ sei. Man erinnere sich noch an den ersten vorgestellten Entwurf, bei dem noch Teile des historischen Hauses erhalten bleiben sollten. Günter Denninger (CDU) bemängelte, dass ein Gesamtkonzept für das Gebiet fehle. Zudem würde es bei den neun Wohnungen und den zehn dazugehörigen Parkplätzen im Wohngebiet garantiert zu Parkplatzproblemen führen. Bürgermeister Björn Kornmüller erwiderte, dass die Schaffung von neuem Wohnraum wichtig sei. Er versprach, dass die Parkproblematik mit dem neuen Haushalt 2025/2026 angegangen würde.
Die Gemeinderäte stimmten dem Baugesuch letztlich zwar mehrheitlich zu, jedoch gab es einige Enthaltungen und Nein-Stimmen.
Kritische Stimmen
Ebenso heiß diskutiert wurde der Bauantrag um eine Biogasanlage im Außenbereich „Hamberg“. Aus der CDU-Fraktion kamen hierzu kritische Stimmen und Fragen: Roland Rädle war der Ansicht, dass der optische Eindruck des Betriebes in der Vergangenheit nicht gerade der Beste gewesen sei. Zudem wollte sein Fraktionskollege Günter Denninger von Bauamtsmitarbeiterin Marielle Reuter wissen, welche Stoffe in der Biogasanlage verarbeitet werden sollen. Reuter verwies auf das Baugesuch und antwortete nur ausweichend. Denninger hakte nach: „Werden dafür Acker- oder Maisflächen gebraucht?“ Reuter las aus den Unterlagen vor, dass dort nur Stoffe verarbeitet würden, die „nicht zum menschlichen Verzehr geeignet seien“.
Fall für den Ortschaftsrat
Aufgrund der jahrelangen emotionalen Diskussion um dieses Bauvorhaben beantragte Joachim Karcher (Freie Wähler), Ortsvorsteher von Spielberg, das Baugesuch an seinen Ortschaftsrat zur Beratung zu verweisen. Diesem Antrag wurde im Gemeinderat einhellig zugestimmt. Gleichzeitig wurde vom Karlsbader Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, dass dem Baugesuch als solches – vorbehaltlich der Genehmigung durch den Spielberger Ortschaftsrat – grünes Licht gegeben werde.
