Missgeschick wird richtig teuer
Karlsbad. Der Weg im Zusammenhang mit der Eilentscheidung des Karlsbader Bürgermeisters war nachvollziehbar und richtig, so der Tenor aus allen Fraktionen.
Dabei ging es um den von der Verwaltung kurzfristig getätigten Kauf eines Feuerwehrfahrzeuges (HLF 10) als Vorführfahrzeug für rund 293 000 Euro. Ein neues Fahrzeug würde 350 000 Euro kosten. Am 9. Februar verunglückte ein Löschfahrzeug der Abteilungswehr Langensteinbach bei einem Übungseinsatz, erinnerte Hauptamtsleiter Benedikt Kleiner, gleichzeitig stellvertretender Kommandant der Karlsbader Wehr (PZ berichtete). Ein Gutachter des Badischen-Gemeindeversicherungsverbandes habe kurzfristig einen wirtschaftlichen Totalschaden des Löschfahrzeuges bestätigt. Eine Überprüfung habe ergeben, dass ein neues Fahrzeug als Ersatzbeschaffung eine Lieferzeit von bis zu zweieinhalb Jahren hätte, was einsatztechnisch höchst problematisch wäre.
Gleichzeitig eröffnete sich laut Kleiner die Chance, kurzfristig an ein Vorführfahrzeug zu kommen, das bereits im Mai dieses Jahres lieferbar ist. Dabei kann die Beladung weitgehend aus dem beschädigten Fahrzeug verwendet werden. Zu den Kosten des Vorführfahrzeuges HLF 10 (Hilfeleistungslöschfahrzeug für neun Mann Besatzung) erhält die Gemeinde einen Kreiszuschuss von 82 800 Euro und die Versicherung bezahlt für den Schaden knapp 130 000 Euro. Hinzu kommt noch ein Restkaufwert von 11 000 Euro. Bei dem geschädigten Fahrzeug war die Zuschussbindung über zwanzig Jahre allerdings noch nicht abgelaufen, so dass die Gemeinde hier eine Anteilssumme von 37 000 Euro zurückzahlen muss. Alles in allem verbleit der Gemeinde ein Schaden von 100 000 Euro.
