Pfarrer nimmt nach 13 Jahren Abschied
Karlsbad-Ittersbach. Als Fritz Kabbe mit seiner Familie vor 13 Jahren aus Steinen im Kreis Lörrach in Ittersbach begrüßt wurde, war er in den Tagezeitungen mit einem Rucksack abgebildet. Jetzt hat die Familie den Rucksack für den Aufbruch in den Odenwald gepackt, wo der 60-jährige Geistliche eine neue Stelle als Pfarrer in ständiger Vertretung antritt.
„Die Kabbes waren komplett mit ganzem Herzen hier engagiert“, so Schuldekan Stephan Thomas, als Vertreter des Kirchenbezirks Karlsruhe-Land beim Abschiedsgottesdienst. Besonders am Herzen sei Kabbe der evangelische Kindergarten, die Grundschule, die Gottesdienstgestaltung und nicht zuletzt die Arbeit mit den Flüchtlingen gelegen.
Kirchenältester Christian Bauer charakterisierte den Pfarrer: Er habe eine große Liebe und Offenheit für Kinder und großes Vertrauen in das Tun ehrenamtlicher Mitarbeiter. Sichtlich gerührt verabschiedete sich die Leiterin der Ittersbacher Kita, Rita Lebherz, von ihrem Chef. „Wir sagen Dankeschön für die viele Zeit, die Sie für uns geopfert haben.“
Für seine Abschiedspredigt wählte Kabbe das Gleichnis der sieben Briefe von Jesus an die Kleinasiatischen Gemeinden. Sie waren geprägt von viel Lob – aber auch von Tadel. So gestaltet sich letztlich auch das Leben einer Kirchengemeinde. Eine Gemeinde, in der alles nur toll ist, gebe es nicht, so Kabbe.
„Ich denke, ein älteres Gemeindemitglied hat es dieser Tage auf den Punkt gebracht mit der Feststellung: Jetzt haben wir uns an sie gewöhnt – und jetzt gehen sie weg“, erzählte der Pfarrer schmunzelnd.
Viele Sympathiebekundungen durfte die Pfarrfamilie beim Empfang im Gemeindehaus entgegennehmen. Bürgermeister-Stellvertreter Roland Rädle überbrachte den Dank des Rathauschefs und des Gemeinderats. „Es ging ihnen immer um die Sache und das Wohl der Menschen. Dabei sind sie zwangsläufig bei unseren gemeinsamen Aufgabenfeldern, auch mal bei der Kommune angeeckt“, erinnerte Rädle. Kabbe habe sich mit seiner Familie beispielhaft in das Geschehen der Gemeinde eingebracht. Hierfür gelte es Dank zu sagen, so Ortsvorsteherin Heike Christmann. i.e.
