Karlsbad -  07.02.2020
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Zunächst kein Ausschluss von Förderschülern

Karlsbad-Ittersbach. Kehrtwende in Sachen Ausschluss von Förderschülern aus der Kernzeitbetreuung: Sie dürfen das Angebot der Gemeinde in der Ittersbacher Grundschule weiterhin nutzen. Das Thema stand bereits in der Dezembersitzung des Gemeinderats zur Diskussion und wurde auf Antrag der CDU-Fraktion vertagt (PZ berichtete). In der jüngsten Ratssitzung hat Bürgermeister Jens Timm nunmehr überraschend die Verwaltungsvorlage, die erneut den Ausschluss der Förderschüler zum Inhalt hatte, aus formalen Gründen zurückgezogen. Diese wurde bereits am 22. Januar im Finanzausschuss nichtöffentlich vorberaten. Danach konnte die Verwaltung offensichtlich noch mit einer, wenn auch knappen Mehrheit für ihr Ansinnen rechnen. Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung sickerte allerdings eine eher ablehnende Haltung der Räte, gestreut über alle Fraktionen, durch. Als weitere Überraschung beantragte die CDU-Fraktion zur grundsätzlichen Lösung des Problems die Einrichtung eines Schülerhorts.

Zum Hintergrund: Schon im Dezember sprach die Verwaltung von triftigen Gründen, die einen Ausschluss der Förderschüler verlangen. Es gehe um deutliche soziale Auffälligkeiten, die zu erheblichen Problemen führten. Der Betreuungsbedarf könne vom Personal der Gemeinde nicht geleistet werden. Gefordert sei hier das Kreisjugendamt, das bisher die Verantwortung ablehnte. „Es geht nicht darum, die Förderschüler zu diskriminieren“, so Bürgermeister Timm. „Wir müssen jedoch unser Personal schützen und für alle Kernzeit-Kinder einen geordneten Ablauf ermöglichen.“

Der CDU-Antrag auf die Einrichtung eines Schülerhorts würde die Problematik lösen. Dort bestehe die Möglichkeit, Intensivplätze für Kinder mit sozialen Auffälligkeiten zu schaffen. Die Förderschüler dürfen das Angebot der Kernzeitbetreuung jedenfalls zunächst weiterhin in Anspruch nehmen. i.e.

Autor: Gustl Weber | Karlsbad