Hartnäckig, heimatverbunden, kauzig: Lesung aus Kluftinger-Krimi
Schömberg. Kluftinger feiert Jubiläum. Seit 15 Jahren löst der Kult gewordene Kommissar in den „Allgäu-Krimis“ ungewöhnliche Fälle auf seine hartnäckige, heimatverbundene, etwas kauzige und gleichzeitig liebenswürdige Art.
Im April ist der zehnte Band der Kriminalromanreihe erschienen, der den Namen seines Protagonisten „Kluftinger“ als Titel trägt. Für das Jubiläumsbuch haben sich die beiden Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr einige Besonderheiten einfallen lassen, die sie auf ihrer Lesungstour durch Deutschland präsentieren.
Geheimnis gelüftet
Ihr Programm ist ein Rückblick, der über die Aspekte einer klassischen Lesung deutlich hinaus geht und hohen Unterhaltungswert hat. Am Freitagabend ist der Ballsaal im Kurhaus von Schömberg fast ausverkauft. Im Januar geht es weiter nach Berlin, Leipzig und Dresden, bevor sie am 28. März auch ins Osterfeld nach Pforzheim kommen. Überall plaudern Klüpfel und Kobr bei gespielten Streitereien aus dem Nähkästchen und verraten die offenen Geheimnisse über Kluftinger und ihre eigene Vergangenheit.
Mit viel Spannung und falschen Andeutungen lösen sie das jahrelang aufrecht erhaltene und mit vielen Hinweisen gefütterte Rätsel um Kluftingers Vornamen. Auch die Herkunft seines Spitznamens „Butzele“ klärt sich in den lebhaft vorgelesenen Passagen aus dem Buch. Das neue Geheimnis scheint sich um den Vornamen und das Geschlecht von Kluftingers Enkelkind zu ranken. So dreht sich die Szenenauswahl aus dem neuen Band um das charakteristisch und karikativ beschriebene Privatleben der Romanfiguren und nur wenig um den Fall.
Mörderisch erscheint hingegen die Weihnachtsgeschichte, die die Fans auf Facebook als Zusatztext ausgewählt haben. Letztlich handelt es sich bei der vorgetäuschten Gewalttat jedoch nur um das illegale Fällen eines Tannenbaums. Hautakteur ist dabei natürlich wie immer Kluftinger höchstpersönlich. Um ihre Kultfigur kommen Klüpfel und Kobr nicht herum.
Dafür haben sie sich anlässlich des Jubiläums ausgemalt, was gewesen wäre, wenn sie sich einem anderen Genre gewidmet hätten. Aus dem Gedanken entstehen mehrere alternative und humorvolle Anfänge für die erste Szene aus ihrem ersten Buch als Thriller, düsterer Schwedenkrimi oder literarisch anspruchsvolles Werk.