Helfende Hände im Technik-Dschungel
Schömberg. Bei Problemen mit PC, Smartphone und Co. ist in Schömberg die Hilfe nicht weit. Roland Förster hat bei vielen Problemen eine Lösung parat – kostenlos.
Der digitale Wandel macht vor keiner Generation halt – was aber, wenn es Probleme mit der neuen Technik gibt? In genau solchen Fällen springt Roland Förster ein. In seinem sogenannten Internetstüble in Schömberg – ein Angebot in Kooperation mit dem Verein Menschen helfen Menschen – bietet er seit September 2017 schnelle Hilfe bei allerlei technischen Problemen an.
Einmal im Monat wartet er am Nachmittag in der Begegnungsstätte Schömberg auf verzweifelte Bürger, die selbst keine Lösungen für ihre Technikprobleme haben. Das Angebot ist offen für jeden, es ist keine vorherige Anmeldung nötig.
„Vorwiegend kommen ältere Leute, doch teilweise nutzen auch junge Menschen die Möglichkeit, wenn sie mit digitalen Problemen nicht zurechtkommen“, so Förster.
Doch vor allem bei der älteren Generation treten oftmals Schwierigkeiten bei der grundsätzlichen Bedienung von Smartphones auf. Der ehrenamtliche Helfer zeigt, wie Apps installiert werden oder Whatsapp zu benutzen ist. Dabei, so ist Roland Förster der Meinung, sei es den Leuten besonders wichtig, dass sie Fotos aufrufen und verschicken können. Auch Beratung bei Handyverträgen ist möglich, bei der gemeinsam abgewogen wird, welches Modell für den Einzelnen am sinnvollsten ist.
Wichtige Datensicherheit
Der Technikfreak möchte bei den Bürgern „eine Sensibilität für Datensicherheit schaffen, denn dies wird oft zu wenig beachtet.“ PC-Sicherheit und Virenschutz sind demzufolge wichtige Bestandteile des Konzepts des „Internetstübles“. Im E-Mail Versand oder der generellen Recherche im Internet bekommen die Bürger bei Fragen ebenfalls Unterstützung.
„Die Bandbreite, von wie vielen das Angebot genutzt wird, ist groß, manchmal kommen knapp zehn Leute, teilweise auch niemand“, schlussfolgert Förster.
Beim Besuch der „Pforzheimer Zeitung“ machte sich eine Hilfesuchende mit ihrem Drucker auf den Weg in Rolands „Internetstüble“. Mit Ruhe und Geduld zeigte ihr der Engagierte, an welche Stelle das Papier muss und welche Tasten zu bedienen sind.
Doch manchmal hat auch Förster keine Lösung parat, etwa bei Hardware-Problemen an Computern. In solchen Fällen kann er nicht vor Ort helfen, sondern nur weitervermitteln an Werkstätten. „Ich gebe dann sozusagen eine Anschubhilfe zur Problemlösung. Viele, gerade ältere Menschen, haben Respekt vor der Technik und Angst, etwas falsch zu machen“, betont der PC-Spezialist. Es sei ihm wichtig, den Menschen diese Hemmungen zu nehmen und ihnen einen sicheren Umgang in der digitalen Welt zu eröffnen.
Antippen fällt schwer
Insbesondere das Smartphone sieht Förster auch für ältere Menschen als „tolles und gewinnbringendes Medium zur Kommunikation mit beispielsweise weit entfernt lebenden Verwandten“. Das Wischen und Antippen auf dem Touchscreen falle aber vielen schwer und aus diesem Grund erkennt der Helfer die Entwicklung weg von den großen Tasten der früheren Handys hin zum Smartphone als „mögliches Zukunftsproblem“.
Da Roland Förster von einigen Schwierigkeiten unter den Bürgern im Umgang mit der neuen Technik mitbekommen hatte, rief er das „Internetstüble“ ins Leben. „Für mich ist diese Arbeit stets interessant, aber auch jedes Mal eine neue Herausforderung“, zieht er Bilanz.
Grundsätzlich ist die Hilfe kostenlos, doch Spenden für die Deckung der Unkosten und die künftige Entwicklung des Projekts sind erbeten. In Zukunft soll regelmäßig ein sogenannter Digitaltreff stattfinden, bei dem in der Gruppe nach Lösungen bei Problemen gesucht und sich gegenseitig geholfen wird. „Mein Ziel ist es, den Menschen Input mitzugeben, dass sie lernen mit den Medien umzugehen, denn sie werden heutzutage in so vielen Bereichen des Lebens mit der digitalen Welt konfrontiert“, fasst der PC-Lehrer seine Intention zusammen. Menschen soll durch das „Internetstüble“ die Interaktion mit der Technik erleichtert werden und sie sollen einen Zugang dafür finden – dies alles nach Försters Grundprinzip: „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Das „Internetstüble“ findet einmal monatlich an einem Donnerstagnachmittag von 14 bis 16 Uhr in der Begegnungsstätte Schömberg statt. Die genauen Termine sind immer in der „Pforzheimer Zeitung“ nachzulesen.