Schömberg
Schömberg -  24.07.2018
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Noch ein Turm für Schömberg

Schömberg. Das Thema Turm nimmt in Schömberg kein Ende und ist nun um eine weitere Variante reicher.

Wozu lange und leidenschaftliche Diskussionen nicht alles gut sein können: Sie rücken ein Thema in den Fokus der Öffentlichkeit und bringen die Menschen dazu, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen – dabei entstehen manchmal ganz neue Ideen. Nehmen wir zum Beispiel die Turm-Debatte in Schömberg mit der heftigen Kritik an Standort und Kosten. Die Querelen haben einen 90 Jahre alten früheren Bauingenieur aus dem Nachbarort Salmbach inspiriert, ja geradezu beflügelt. Das kann doch alles nicht so schwer sein, dachte sich Stefan Roether – und machte sich ans Werk. Mit seiner geballten Erfahrung überlegte sich der Fachmann zunächst, wie man Baukosten sparen könnte. Sein Vorschlag: Ein Turm aus Fertigbetonbauteilen. Der Beton-Fahrstuhlschacht trägt das Bauwerk, das mit 240 bis 270 Treppenstufen konzipiert ist. Damit könnten die Baukosten um die Hälfte gesenkt werden, ist er überzeugt. Das wirft zwar die Konzeption, mit Deutschlands höchstem Holzturm werben zu können, über den Haufen – aber man kann schließlich nicht alles haben.

Der Senior machte sich auch Gedanken über den richtigen Standort und landete rund 1,2 Kilometer südlich vom Kurpark. Hier, zwischen dem oberen Schwannweg und dem Rosenhartweg, sei mit rund 722 Metern der höchste Punkt der Gegend – und man baue einen Turm immer an den höchsten Punkt, punktum. Roethers einfache Überlegung: Je höher der Ausgangspunkt, desto niedriger (und günstiger) kann der Turm sein, während man denselben Ausblick genießen kann.

Damit man sich seine Vision aus Beton besser vorstellen kann, hat der Salmbacher sogar ein kleines Modell entworfen – inklusive maßstabsgetreuer Zweige, die die Höhe der Bäume veranschaulichen sollen. Der Ingenieur hat zur Kenntnis genommen, dass man sich mittlerweile auf einen neuen Standort geeinigt hat und auch die Kosten gesenkt wurden. Er ist trotzdem von seiner Variante überzeugt, denn. „Das Einfachste ist das Schönste.“

Autor: Sabine Mayer-Reichard