Schömberg
Schömberg -  29.11.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Projekt des Kneipp-Vereins für Kreis Calw: 15 Wirte beteiligen sich

Schömberg. Trotz Corona will sich der Kneippverein Nordschwarzwald den 200. Geburtstag von Sebastian Kneipp im kommenden Jahr nicht vermiesen lassen. Deshalb greift der Verein in Zusammenarbeit mit den Gastronomen im Kreis Calw das Element der kneippschen Ernährung auf: Die Wirte bieten das Jahr über jeweils ein Gericht nach den Lehren Kneipps an. „Natürlich müssen wir abwarten, wie sich die Maßnahmen in der Gastronomie entwickeln“, betonte der Schömberger Gastronom Christoph Eck vom Kneippverein.

Insgesamt 15 Lokale aus dem Kreis machen mit. Bereits im Januar soll es in den ersten Restaurants losgehen. Ursprünglich war angedacht, dass monatlich ein oder zwei Restaurants ein Gericht nach Kneipp auf die Karte nehmen, aber beim Pressegespräch am Freitag plädierten einige Gastronomen dafür, dass sich das Angebot nicht nur auf einen Monat beschränken soll. Eck begrüßte den Vorschlag und freute sich über eine möglichst lange Präsenz von Kneipp auf der Speisekarte. „Ohnehin ist es erfreulich, dass die Gastronomen sich in dieser schweren Zeit auf solch ein Projekt einlassen“, betonte Christl Schlag vom Kneippverein Nordschwarzwald.

Bei den Menüs stehen regionale und saisonale Lebensmittel und eine vollwertige Kost im Vordergrund, wie es Kneipp lehrte. Der in Stephansried geborene Kneipp wird bis heute für seinen ganzheitlichen Ansatz geschätzt. Neben der Ernährung setzte er auf die Kombination von Wasser, Bewegung, Lebensordnung und Pflanzen. Unter der Führung von Christoph Eck und Christl Schlag hat sich am 1. Juli 2019 der Kneippverein in Schömberg gegründet. Während andere Kneippvereine bundesweit nachlassendes Interesse beklagen, zählt der Verein mittlerweile rund 30 Mitglieder. „Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Kneipp-Therapie war das Bedürfnis groß, solch einen Verein zu gründen“, erklärte Eck. Das Thema hat in Schömberg Tradition: 1988 erhielt die Gemeinde das Prädikat Kneipp-Kurort und es gründete sich ein Verein. Später rückte Kneipp in den Hintergrund und 2009 löste sich der Verein auf. Doch unter Bürgermeister Matthias Leyn hat das Thema wieder Fahrt aufgenommen und die alten Anlagen wurden reaktiviert. Leyn erkennt in der ganzen Region Potenzial, die Philosophie von Kneipp zu festigen. „Solch ein Projekt ist ein gutes Signal und ein Zeichen, dass wir als Region auftreten“, so Leyn. Wegen der unsicheren Lage verzichtet der Verein auf weitere größere Veranstaltungen im kommenden Jahr.

Autor: Stefan Meister