Schömberg
Schömberg -  01.03.2021
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Schömberg geht im Bebauungsplan-Streit auf den Regionalverband zu

Schömberg. Aufatmen bei allen Beteiligten im Streit um den Schömberger Bebauungsplan: Mit einer Stellungnahme an den Regionalverband Nordschwarzwald signalisiert die Schömberger Rathausspitze nun Gesprächsbereitschaft. Damit wurde in letzter Sekunde ein vom Regionalverband erlassenes Planungsgebot abgewendet. Die Planungshoheit für die Ortsmitte bleibt also bei der Gemeinde Schömberg. Nun wollen sich Regierungspräsidium, Landratsamt, Regionalverband und Gemeindeverwaltung an einen Tisch setzen und einen Kompromiss schließen. Dabei geht es hauptsächlich um ein reguliertes Wachstum des Modehauses Bertsch in der Ortsmitte.

Bereits seit Monaten fordert der Regionalverband von der Schömberger Gemeindeverwaltung einen Bebauungsplan für den zentralen Standort von Handel und Gewerbe. Im Mittelpunkt dabei: die Entwicklung des Modehauses Bertsch, das sich nach Ansicht des Regionalverbands aufgrund eines veralteten Bebauungsplans ungeordnet hätte vergrößern können. Die Gemeindeverwaltung hatte aufgrund der Komplexität des Themas mehrfach um eine Fristverlängerung gebeten. Vergangene Woche gab sie nun eine Stellungnahme ab.

Wir sind uns einig, dass wir das Thema Bebauungsplan angehen müssen“, so Bürgermeister Matthias Leyn im PZ-Gespräch.

Er geht davon aus, dass sich die Beteiligten Mitte März zusammensetzen werden, um einen Bebauungsplan zu erarbeiten, der alle Belange berücksichtigt. „Wir sind kompromissbereit und zuversichtlich“, sagt Leyn. Wenn die Gespräche gut verlaufen, könne der Gemeinderat in seiner April-Sitzung über die Bebauungsplanänderung abstimmen. Nach wie vor kritisiert Leyn allerdings den Zeitpunkt, zu dem die Diskussion über die Entwicklung der Schömberger Ortsmitte aufgeflammt ist. „Das war der unglücklichste Zeitpunkt in den letzten 70 Jahren“, so der Rathauschef mit Blick auf die Corona-Pandemie, die den Handel landauf und landab in die Knie zwingt.

Regionalverbands-Direktor Matthias Proske zeigt sich erleichtert über das Einlenken der Schömberger. „Das war die letzte Möglichkeit für die Gemeinde, weiterhin mitreden zu können, in welche Richtung der Ort sich entwickelt“, so Proske. Damit macht er deutlich, dass der Regionalverband im Notfall tatsächlich seine schärfste Waffe gezogen hätte: das Planungsgebot. Schömberg wäre die Planungshoheit entzogen worden. Mehr über das Thema lesen Sie am Dienstag, 2. März, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

Autor: nic