Schömberg
Schömberg -  28.04.2021
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Signal für sieben Windräder: Schömberg einigt sich mit BayWa im Windkraft-Streit

Schömberg. Grundsatzbeschluss des Gemeinderats macht einen Windpark Langenbrander Höhe/Hirschgarten möglich. Die alten Pläne wurden zunächst auf acht Anlagen erweitert, in einem Kompromiss wurde ein Standort aber wieder gestrichen. Im Mai soll ein Knopf an das lange Verfahren gemacht werden

Symbolfoto: Massimo Cavallo - stock.adobe.com
Symbolfoto: Massimo Cavallo - stock.adobe.com

Nicht leicht gemacht hat es sich der Schömberger Gemeinderat am Dienstag unter den Augen zahlreicher Bürger, die es sich trotz der geltenden Hygienevorschriften und hohen Corona-Fallzahlen im Kreis Calw nicht nehmen ließen, der Sitzung beizuwohnen. Zu lang und zu kontrovers war das Thema Bau und Betrieb eines Windparks „Langenbrander Höhe/Hirschgarten“ in den vergangenen mindestens sechs Jahren immer wieder kontrovers diskutiert worden.

Gestern nun sprach sich das Gremium nach knapp zweistündiger intensiver Diskussion und Fragerunde mit zwei Vertretern der BayWa r.e. Wind GmbH mehrheitlich für die aktuelle Windparkplanung auf Gemarkung der Gemeinde aus. Ziel nach dem Grundsatzbeschluss ist laut Bürgermeister Matthias Ley, bereits am 18. Mai über eine einvernehmliche Lösung zur Errichtung des Windparks zu beraten und diesen endgültig zu beschließen.

Der Grundsatzbeschluss folgte dabei nicht ganz dem Vorschlag, den BayWa r.e. dem Gremium zuvor unterbreitet hatte. Das Unternehmen wollte die Anzahl der ursprünglich geplanten Windenergieanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Schömberg von fünf Anlagen auf acht erhöhen. Dafür sollte im Gegenzug der Abstand der Anlagen zu den bebauten Ortsteilen vergrößert werden.

Das sorgte für Gesprächsbedarf und Diskussionen. Mit dem Ergebnis, dass laut Beschluss nun sieben Windenergieanlagen (WEA) verwirklicht werden sollen. WEA 1 wird entfallen. Anlage acht soll zudem auf gemeindeeigenem Grund so weit wie technisch möglich nach Norden verschoben werden. Sie läge der Ortschaft Langenbrand am nächsten. Ganz einfach wird die Verschiebung der Anlage trotz aller Einvernehmlichkeit zwischen Gemeinderat, Gemeinde und Unternehmen trotzdem nicht. Das machte Projektentwickler Thomas Reinhold deutlich. „Wir wollen keine Investitionsruine“, sagte er. Denn das Windrad acht am geplanten Standort, bei dem man sich an die Vorgaben der Gemeinde gehalten habe, sei laut Berechnungen die ertragreichste aller Anlagen. Verschiebungen bringen leicht Konflikte mit anderen Anlagenstandorte. Wirtschaftlich sei der Kompromiss zum Bau der Anlagen zwei bis acht.

Darin waren sich schließlich alle Beteiligten einig. „Wir wollen keinen Rechtsstreit mit der BayWa, wir wollen den bestmöglichen Abstand und Schutz für unsere Bürger“, machte der UVW-Fraktionsvorsitzende Gerold Kraft deutlich. Die MUZ-Fraktionsvorsitzende Susanne Ring machte deutlich, dass „der größtmögliche Nutzen für die Gemeinde erzielt werden muss.“ Die MUZ legt zudem auf Gemeinde- und Bürgerbeteiligung sowie ein Touristisches Konzept bei der Umsetzung wert.

Autor: kun