Schömberg
Schömberg -  15.07.2018
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Stiftung stopft finanzielle Lücke in Schömberger Kinderklinik

Die Kinderklinik Schömberg ist spezialisiert auf neurologische Probleme wie Schädigungen des Gehirns, des Rückenmarks oder der Nerven. Neben der eigentlichen Behandlung unterstützt man die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hier auch im späteren Verlauf durch Rehabilitationsmaßnahmen. Zu den unterstützenden Maßnahmen benötigt man spezielle, kostspielige technische Geräte wie zum Beispiel einen Gehtrainer. Aufgrund ihrer Spezialisierung habe die Klinik ein besonders großes Einzugsgebiet, nur neun vergleichbare Angebote soll es in ganz Deutschland geben.

Die 100.000 Euro, die der Pflegesatz derzeit für technische Geräte für diese Klinik vorsehe, umfasse nur das Nötigste, dazu gehöre beispielsweise die Anschaffung neuer Betten, erklärte Dr. Gerhard Niemann, ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der Kinderklinik Schömberg gGmbH. Jedoch genüge dieser Betrag für eine spezialisierte Klinik wie diese nicht. Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU) erkannte diesen Missstand, deshalb beschloss er im letzten Jahr beim Sommerfest der Kinderklinik, eine Stiftung zu gründen. Jetzt, ein Jahr später, fand zusammen mit dem Sommerfest am Samstag auch die erste Sitzung der im Januar gegründeten Stiftung statt.

Unterstützung von allen Seiten

Zur Gründung dieser Stiftung haben der 1. Vorsitzende des Fördervereins „Freunde der Kinderklinik Schömberg“ Jürgen Krauth-Kopp, der Geschäftsführer der regionalen Stiftung „Mit Herz + Hand“ Matthias Belser, die Aufsichtsräte der Mutterklinik „Reha-Südwest für Behinderte“ und die Gemeinde Schömberg maßgeblich beigetragen. Auch einige ortsansässige Unternehmen sowie eine Vielzahl an Privatpersonen haben großzügig gespendet. Den größten Betrag, in Höhe von 30 000 Euro trug Wolfgang Obert bei, welcher sich aktiv für seine Heimat Schömberg engagiert. Derzeit seien der Stiftung laut Fuchtel insgesamt Spenden in Höhe von zwischen 60 000 und 90 000 Euro zugesagt worden.

Hilfe für teure Geräte

Über die Stiftung sollen größere Anschaffungen finanziert werden. Dazu gehört unter anderem der rund 70 000 Euro teure Gehtrainer, welcher bereits angeschafft wurde. Dieser unterstützt Patienten, die beispielsweise nach einem Schlaganfall nicht mehr laufen können, dabei, diese Fähigkeit wieder zu erlernen. Es ist geplant, weitere Gangtrainingsgeräte und eine Musiktherapie aus den Stiftungsgeldern zu finanzieren.

Ärztlicher Direktor Dr. Gerhard Niemann berichtete, dass er immer wieder auf Menschen treffe, die sich froh zeigten, dass ihre Kinder oder Enkel keine schwerwiegenden Krankheiten hätten, und das sei auch in Ordnung so. Umso mehr gelte denjenigen gegenüber, die nicht dieses Glück haben, Mitgefühl: „Staat und Gesellschaft sollen Empathie zeigen, auch wer nicht persönlich betroffen ist.“

Autor: Lisa Fischle