Schömberg
Schömberg -  20.10.2024
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Übung der Schömberger Feuerwehr zeigt, wo es klemmt

Schömberg. Vermeintlich austretender Rauch und laute Hilfeschreie machten kürzlich auch Unbeteiligte auf die Hauptübung der Schömberger Feuerwehr an der Ludwig-Uhland-Schule aufmerksam. Christian Fuchs, André Landgraf und Uli Wegner hatten das Szenario geplant, wonach im Untergeschoss der Schule ein Brand ausbrach und schnell das ganze Gebäude verrauchte. Da sich sowohl „Handwerker“ als auch „Schüler“ in der Schule aufhielten, hatten es die anrückenden Einsatzkräfte mit zahlreichen vermissten Personen zu tun. Deren Rettung hatte deshalb Vorrang. Über Leitern durch Fenster, entlang von Fluren und Treppenhaus und sogar aus einem Schacht wurden die von der Jugendfeuerwehr simulierten, vermissten Personen mit unterschiedlichen Verletzungen ins Freie gebracht und dem Deutschen Roten Kreuz übergeben, das im Pavillon einen Sammelplatz eingerichtet hatte.

Auf einem Sammelplatz kümmerte sich das DRK um die Verletzten.
Auf einem Sammelplatz kümmerte sich das DRK um die Verletzten. Foto: Foto: Verwaltung, Stocker

Eine der vermissten Personen konnte selbstständig aus dem Gebäude flüchten, geriet jedoch im Schock unter ein vorbeifahrendes Fahrzeug, wurde eingeklemmt und von der Besatzung eines Löschgruppenfahrzeugs befreit.

Unter dessen begannen die Feuerwehrleute mit der Brandbekämpfung mittels des auf den Fahrzeugen mitgeführten Wassers, während parallel dazu die Wasserversorgung aus Richtung Calmbacher Straße sowie in der Uhlandstraße aufgebaut wurde. „Es hat sich schnell herausgestellt, dass im Bereich der Hochzone der Wasserversorgung weit weniger Druck auf der Leitung ist, weshalb wir auf die Niederzone zugriffen“, fasste Einsatzleiter Holger Rössler eine weitere Herausforderung zusammen, die das Verlegen von Schlauchleitungen über lange Wegstrecken und den Einsatz von Pumpen nach sich zog. Indes teilte er die komplette Einsatzstelle in zwei Abschnitte ein, um auch den Funkverkehr via unterschiedlicher Kanäle zu entzerren. Gleichzeitig forderte der Einsatzleiter die Bieselsberger Drohne an, um einen Überblick zu erhalten. Denn insgesamt waren rund 70 Brandschutzkräfte der Schömberger Gesamtwehr mit 13 Fahrzeugen im Einsatz.

„Es war eine gut geplante, komplexe Hauptübung und auch anspruchsvoll für das Team im Einsatzleitfahrzeug“, resümierte Rössler. Naturgemäß registrieren die Feuerwehrleute immer auch Details, die es zu optimieren gilt, wie die anschließende Manöverkritik darlegte. So regt nicht nur Gesamtkommandant Rainer Zillinger an, nach den Sanierungsmaßnahmen in der Schule, eine für alle erkennbare Bezeichnung von deren Gebäudeabschnitte anzubringen, um die Orientierung zu optimieren. Insgesamt zeigte die zweistündige Hauptübung ein gutes Ineinandergreifen der einzelnen Aufgabenstellungen zur Bewältigung der Gesamtsituation.

Gleichwohl würden im Ernstfall eines solchen Szenarios weitere Kräfte aus Nachbarwehren alarmiert und zusätzliche Atemschutzausrüstung angefordert. Zur Hauptübung war die Zentrale Feuerwehrwerkstatt aus Calmbach hinzugezogen worden, um durch den Wechsel von Atemschutzgeräten und Schläuchen die Einsatzbereitschaft der Schömberger Feuerwehr zu gewährleisten.