Umstrittene Windräder: Schömberger Gemeinderat beruft Sondersitzung ein
Schömberg. Für die Schömberger Gemeinderäte steht erneut eine Sondersitzung an. Einziger Tagesordnungspunkt am Dienstag, 16. Oktober: Die Stellungnahme der Gemeinde zu den umstrittenen Windrad-Standorten, die die Verwaltungsgemeinschaft Oberes Enztal vorgesehen hat und die in die Planung des Regionalverbands aufgenommen wurden.
Wie berichtet, hatten die Pläne der Nachbarkommunen Bad Wildbad, Höfen und Enzklösterle für Wirbel im Schömberger Gemeinderat gesorgt. Es bestehe die Gefahr, dass man förmlich von Windenergie-Anlagen umzingelt werde, hieß es im Mai, als das Thema im Gemeinderat diskutiert wurde. Der Vorwurf an die Nachbar-Kommunen: Man rücke mit den Standorten ganz an den Rand des eigenen Gebietes und damit sehr dicht an Schömberg heran. Schömberg seien die Anlagen auf diesem Weg quasi aufgedrückt worden, kritisierte CDU-Gemeinderat Andreas Ehnis schon im vergangenen Jahr. In Schömberg fürchtet man erhebliche Nachteile, beispielsweise bei der Planung von Wohngebieten oder für touristische Projekte. So betrage die Entfernung zur Biathlon-Anlage nur 1,6 Kilometer, zum Kurpark 2,8 Kilometer und zum Turm in Oberlengenhardt rund drei Kilometer.
Frist läuft ab
Im Frühjahr sprach sich der Gemeinderat mehrheitlich gegen die Planung des Regionalverbands aus, die die Standorte Langenbrander Höhe/Hirschgarten, Hengstberg, Hartebene, Hauswald, Kälbling und Schmierhofen vorsah – nur die SPD schloss sich dem Votum nicht an. Gleichzeitig wurde angeregt, andere Flächen – hauptsächlich auf Bad Wildbader Gemarkung – erneut zu prüfen und als Vorranggebiet auszuweisen. Dort gebe es mehr Wind als bei den bisherigen Favoriten, hieß es unter anderem zur Begründung. Schömbergs offizielle Stellungnahme hätte eigentlich bereits bis Ende Juni vorliegen müssen, es wurde jedoch eine Verlängerung beantragt. Grund: Erst am letzten Tag der Frist fand ein Gespräch zwischen Vertretern des Regionalverbands und der Gemeinde statt. Das wollte man abwarten, bevor eine Stellungnahme erarbeitet wird.
Für diese Aufgabe wurde der Anwalt Michael Rohlfing eingeschaltet. Er hatte nach einer ersten Prüfung des Teilregionalplans gesagt, verschiedene Punkte seien nicht stimmig und rechtsfehlerhaft.
Die Sitzung des Gemeinderats beginnt am Dienstag, 16. Oktober, um 19 Uhr im Rathaus Schömberg.