Schömberg
Schömberg -  11.12.2023
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Vom Pionier zum Urgestein: Manfred Raab ist gestorben

Schömberg/Gernsbach. 2013 verließ Manfred Raab sein Schömberg, das er zuvor über Jahrzehnte hinweg maßgeblich politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich mitgeprägt hat, mit seiner Frau in Richtung Gernsbach. Eng verbunden war er – wie fast sein gesamtes Leben – trotzdem weiterhin mit der Gemeinde. Aus dem Murgtal kommt nun die traurige Nachricht: Raab ist am vergangenen Samstag mit 79 Jahren gestorben.

„Mit ihm verliert die Gemeinde ein kommunalpolitisches Urgestein“, beginnt die Traueranzeige der Gemeinde Schömberg, die an diesem Samstag erscheint. Der Blick auf die Liste der oft ehrenamtlichen Posten, die der Wahl-Gernsbacher in seinem Leben bekleidet hat, beweist das. Mit 19 tritt Raab in die CDU ein und beginnt in Schömberg mit Pionierarbeit. 1967 gründet er einen Ableger der Jungen Union und wird deren Vorsitzender. 1971 hat er dann auch bei der Taufe des Ortsverbands der Christdemokraten seine Finger im Spiel, dessen Vorsitz er zwischen 1974 und 1990 inne hat.

In den Gemeinderat Schömberg schafft es der gelernte Bankkaufmann dann beim zweiten Anlauf: 1975. Und er wird dort für seine CDU bis 2009 wirken. Mit kurzen Unterbrechungen ist er ab 1980 Vorsitzender der Fraktion. Zweimal – 1999 und noch einmal 2004 – spricht ihm der Gemeinderat das Vertrauen aus und macht ihn zum ersten Stellvertreter von Bürgermeister Gerhard Vogel und Bürgermeisterin Bettina Mettler.

Daneben zeigt er in seinem Heimatortsteil Oberlengenhardt Flagge und mischt dort von 1989 bis 2004 als Ortschaftsrat und stellvertretender Ortsvorsteher mit. Und er engagiert sich lange Jahre auch auf übergeordneter Ebene: in der Kreis-CDU sowie im Kreistag.

2005 bekommt er die Goldene Ehrennadel des Gemeindetags Baden-Württemberg für seine Verdienste überreicht. Die liegen nicht nur im Politischen. Raab bringt sich unter anderem im örtlichen Schwarzwaldverein und dem Deutschen Roten Kreuz ein und er ist bei der Trachtengruppe Schömberg dabei. „Sein Engagement in Vereinen zeugte vom Herzblut für unsere Gemeinde“, schreiben der heutige Bürgermeister Matthias Leyn, der Gemeinderat und die Verwaltung in einem Nachruf. 2012 packte der gebürtige Rheinländer dann noch ein großes Projekt mit an: die Gründung der Bürger-Energiegenossenschaft Schömberg, die er zehn Jahre als Vorstandsvorsitzender lenkte. Die Trauerfeier findet an diesem Dienstag in der katholischen Kirche in Schömberg statt.

Autor: kri