Vor dem Austrocknen gerettet: Der Schwarzenberger See hat sein Wasser wieder
Schömberg-Schwarzenberg. Am Ortsausgang von Schwarzenberg in Richtung Bieselsberg/Unterreichenbach liegt der Schwarzenberger See im Gewann Reute und Rain. Zunehmende Überwucherung und Wasserverlust setzten dem Gewässer zu, das jetzt ökologisch aufgewertet und abgedichtet wird.
Wiederzuerkennen ist inzwischen das Becken des rund 300 Quadratmeter großen Sees – nachdem es ausgeräumt ist und rund 70 Kubikmeter Wasser in Container geschöpft wurden. Dafür brauchte es Umsicht und Fingerspitzengefühl, damit Tieren nichts passiert, so die Gemeinde Schömberg. „Parallel dazu wurde der kleine Bach entlang der Kleingärten vor dem Zulauf am See gestaut“, erläutert Ortsvorsteher Andreas Ehnis die Arbeit mit Revierförster Alex Volkert und Joachim Leitheim von der Firma Schäfer. Nachdem das Becken selbst trockengelegt war, wurde es mit Fließ, Folie und Kokosmatte ausgelegt. Anschließend fand der Lehm seinen Weg zurück an das Seeufer.
„Das ursprüngliche Feuchtbiotop soll wiederhergestellt werden, damit Tierarten von den Molchen bis zu den Fröschen, aber auch Wasserinsekten wie Gelbrandkäfer oder Libellenlarven sich wohlfühlen“, stellte Volkert in Aussicht. Gerne folgte der Förster dem Anliegen von Ehnis und dem Ortschaftsrat, das Kleinod zu erhalten. Denn seit seinem Bestehen hatte sich der Tümpel zu einem Lebensraum für viele Klein- und Kleinstlebewesen entwickelt. „In den vergangenen Jahren mussten wir allerdings feststellen, dass unser See offenbar undicht ist“, verwies Ehnis auf den meist trockenen Zustand. Forst- und Landschaftsökologe Thomas Steinheber erkannte eine starke Verlandung, also Zuwachsen des Sees.
„Mit der Aufwertung und Renovierung des Sees steigern wir nicht nur die Aufenthaltsqualität an diesem Kleinod am Rande eines Spazier- und Wanderweges, sondern leisten einen wichtigen ökologischen Beitrag für die uns umgebende Kulturlandschaft“, sagt Bürgermeister Matthias Leyn.
Möglich mache das auch die gute Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Calw. „Sie befürwortete zudem einen vorzeitigen Beginn der Realisierung, um der anstehenden Amphibienwander- und Laichzeit nicht in die Quere zu kommen“, so Förster Volkert.