Unterreichenbach
Unterreichenbach -  18.12.2025
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Gemeinderat diskutiert: Wohin sollen die Ladesäulen in Unterreichenbach?

Unterreichenbach. E-Mobilität ist ein spannendes Thema – auch in Unterreichenbach. Während der Landkreis Calw den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur vorantreiben will, wurde im Gemeinderat deutlich, dass das Thema Chancen bietet, aber auch Fragen aufwirft. Vorgestellt wurde das kreisweite Projekt von Simon Nugel, Koordinator für Mobilität und Klimaschutz beim Landratsamt Calw.

Elektroauto lädt an Ladesäule
Der Kreis Calw hinkt in puncto Ladesäulen – vor allem Schnellladesäulen – noch hinterher. Foto: Jan Woitas/dpa

Der Landkreis weist bislang eine unterdurchschnittliche Versorgung mit Ladesäulen auf, insbesondere bei Schnellladepunkten. Mit einem koordinierten Vorgehen sollen nun geeignete Standorte in den Kommunen gebündelt und im Rahmen einer kreisweiten Ausschreibung für private Investoren attraktiv gemacht werden. Der Ausbau soll eigenwirtschaftlich erfolgen, ohne finanzielle Beteiligung der Gemeinden – abgesehen von der Bereitstellung von Flächen.

Im Gremium wurde schnell deutlich, dass Bedarf besteht. Gemeinderat Markus Faber verwies darauf, dass es auf Gemeindegebiet bislang überhaupt keine Ladesäulen gebe. Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass entsprechende Flächen dann dauerhaft für diesen Zweck reserviert seien. Bürgermeister Lukas Klingenberg bestätigte, dass das Thema an Fahrt aufnehme: „Ich hatte allein in diesem Jahr schon drei oder vier Anfragen zu Ladesäulen auf Gemeindegebiet.“

Kritischer äußerte sich Gemeinderat Robin Kaiser. Die Tallage erschwere die Suche nach geeigneten Grundstücken, zudem sehe er nicht, dass Flächen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden könnten. „Das ist für mich keine Option“, sagte er. Gemeinderat Karl-Heinz Kortus hielt dagegen: Als Gemeinde mit viel Durchgangsverkehr und Park-and-Ride-Parkplätzen am Bahnhof sollte man die Chance nutzen. „Das ist eine gute Option, die wir uns anschauen sollten.“

Auch Klingenberg bezeichnete das Modell als grundsätzlich interessant. Gemeinderat Sven Credé mahnte jedoch, bei allen Überlegungen die Ortsteile mitzudenken. „Man darf Dennjächt nicht vergessen. Solche Planungen müssen gerecht für alle Ortsteile sein.“

Bis April 2026 soll die Gemeinde nun mögliche Flächen melden. Nach einem Workshop des Landratsamts entscheidet der Gemeinderat, ob Unterreichenbach sich an der kreisweiten Ausschreibung beteiligt.