Vorgaben bremsen Radweg aus - Verlegung der Route in Unterreichenbach in den Ort nicht möglich
Unterreichenbach. Wer diesen Sommer auf dem Nagoldtalradweg unterwegs war, konnte es beobachten: Immer mehr Menschen nutzen das Rad, immer mehr steigen auf Motorunterstützung um und erreichen mit ihrem Gefährt Geschwindigkeiten, die bei holprigem Untergrund oder an unübersichtlichen Stellen wahrlich gefährlich sein können. Einer dieser Gefahrenpunkte sieht Unterreichenbachs Bürgermeister Carsten Lachenauer im Bereich unterhalb der Eisenbahnbrücke: „Der Weg ist schmal, kurvig und durch dicke Pfeiler in der Sicht versperrt, dass Hindernisse spät entdeckt werden.“
Als unsicher nennt Lachenauer auch den Streckenabschnitt unterhalb des Bannwalds. „Durch den Befall der Bäume mit Borkenkäfern und die Trockenheit vergangener Jahre kommt es dazu, dass Stämme abstürzen und auf dem Radweg liegen.“ Knackpunkt: Im Bannwald wird die Natur sich selbst überlassen, ein Eingreifen im Sinne der Verkehrssicherung ist nicht vorgesehen. Lachenauers Idee: Eine Teilverlegung des Radwegs, weg von den Gefahrenstellen, hinein in den Ort. Allerdings stehen dem Vorhaben Landesvorgaben entgegen, so das Ergebnis eines ersten Gesprächs mit den Radwegsverantwortlichen beim Kreis Calw und dem Enzkreis. „Für eine solche Änderung müssten Nutzer außerhalb des Orts die Bundesstraße kreuzen. Das wiederspricht gesetzlichen Vorschriften, auch wenn die Stelle als übersichtlich gilt“, sagt Lachenauer. Dennoch sehen die Behörden Handlungsbedarf und prüfen nun weitere Alternativen. Wie die aussehen könnten, wann und ob es überhaupt dazu kommt, kann der Unterreichenbacher Bürgermeister noch nicht sagen.